Ordnungsverfügung der Stadt KölnFünf Betreiber sollen Grills auf der Weidengasse stilllegen

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Feinstaub durch Holzkohlegrills beklagen Anwohner der Weidengasse

Feinstaub durch Holzkohlegrills beklagen Anwohner der Weidengasse

„Dieses Verfahren hat die Stilllegung der Holzkohlegrills zum Ziel“, teilte eine Sprecherin der Stadt Köln mit.

Der Streit um die Geruchsbelästigung durch die Holzkohlengrills auf der türkisch geprägten Weidengasse spitzt sich zu: Die Stadt Köln hat fünf Restaurantbetreibern am Donnerstag eine Ordnungsverfügung zugestellt. „Dieses Verfahren hat die Stilllegung der Holzkohlegrills zum Ziel“, teilte eine Sprecherin der Stadt Köln mit. Die Betreiber hätten die Möglichkeit Einspruch einzulegen. Beobachter gehen allerdings nicht davon aus, dass bei den Grills bereits an diesem Osterwochenende das Feuer ausgeht.

Zur Erklärung: Im Juli 2021 ließ das Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln die Geruchbelastungen in der Weidengasse, die von fünf Holzkohlegrills ausgingen, gutachterlich überprüfen. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass die zulässigen Geruchsbelastungen durch jedes Restaurant überschritten wurden, ergänzte die Sprecherin der Stadt. Die Betreiber installierten daraufhin freiwillig Abluftreinigungsanlagen und investierten dabei mittlere fünfstellige Beträge. Die Wirksamkeit dieser Systeme konnte bereits in anderen Städten messtechnisch nachgewiesen werden.

Bürgerverein Eigelstein: „Wirkungslose Billigfilter“

Aber manche Anwohner rümpfen weiter die Nase: Nach der Inbetriebnahme der Filter gab es im Frühsommer 2023 erneut Beschwerden über Gerüche durch die Holzkohlegrillanlagen. Die Beschwerden veranlasste das Umwelt- und Verbraucherschutzamt, erneut ein Gutachterbüro zu beauftragen. Als Ergebnis der Messung stand im März 2024 fest, dass die installierten Anlagen nicht geeignet sind, die Gerüche in der Weidengasse auf das gesetzlich vorgeschriebene Maß zu reduzieren, hieß es weiter von der Stadt. Der Bürgerverein Eigelstein spricht von „völlig wirkungslosen Billigfiltern“. „Sieben Jahre hat der Bürgerverein Eigelstein Anwohner von Klagen abgehalten, um eine einvernehmliche Lösung mit den Gastronomen zu vermitteln“, teilte der Bürgerverein mit.

Wie bereits berichtet, hatten mehrere Anwohner eine Klage bei Gericht eingereicht. Eine Sprecherin bestätigte gegenüber der Rundschau, dass das Kölner Landgericht sich mit einem entsprechenden Verfahren befasse.

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