Gedenkkonzert des PolizeichorsFriedenslieder und kölsche Tön für den „Alten“

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Köln, RSK, Adenauer-Konzert des Polizei-Chores in St Ursula

Adenauer-Konzert des Polizei-Chores in St. Ursula

Eine festliche und stimmfreudige Erinnerung an Konrad Adenauer gab es in St. Ursula.

Jedes Jahr um die Zeit des Todestages von Konrad Adenauer gibt der Polizeichor ein Gedächtniskonzert für den früheren Kölner Oberbürgermeister und ersten Kanzler der Bundesrepublik. Für die nunmehr 57. Hommage bot die romanische Basilika St. Ursula den festlichen Raum. Der Polizeichor ist kleiner und älter geworden. Aber die 26 Sänger unter Leitung von Eugen Momot meisterten stimmungsvoll ein Programm von geistlicher Musik über Volkslieder bis zu kölschen Tönen.

Die Auswahl wirkte wie ein Porträt in Musik des „Alten“, so Adenauers Spitzname. Tief verwurzelt im rheinischen Katholizismus sei der Mensch und Politiker gewesen, beschrieb ihn Stadtmuseumsdirektor Dr. Matthias Hamann in seiner Gedenkansprache. „Konrad, der Große“ habe geglaubt, dass sich die Dinge in scheinbar ausweglosen Situationen immer noch zum Guten wenden können.

Anspielung auf Adenauers Flucht vor den Nazis

Eben diese Haltung spiegelte die Liederauswahl wider. Mit „Danket dem Herrn“ von Johann Sebastian Bach eröffnete der Polizeichor die musikalische Stunde. „Selig sind die Verfolgung leiden“ aus dem „Evangelimann“ des österreichischen Komponisten Wilhelm Kienzl spielte an auf Adenauers Flucht vor den Nazis nach Maria Laach. In dem ergreifend lyrisch vorgetragenen Lied „Glaube, Hoffnung, Liebe“ des Dirigenten Manfred Bühler konzentrierte sich das Credo Adenauers. Zwei Weltkriege habe er überstanden, Krisen bewältigt und den eisernen Willen gehabt „sein Köln aus dunkler Zeit zu führen“, sagte Hamann.

In dem Sinne durfte es sicher in diesen unruhigen Zeiten eines neuen Krieges in Europa als ein Zeichen verstanden werden, dass Frieden das Thema war von Chorwerken wie „Herr, Du gabst uns diese schöne Welt“ mit der Zeile „Alle Menschen möchten Frieden“. Kölsche Töne durften nicht natürlich fehlen, und die gab es vokal und instrumental. „He am Rhing“ und „Heimat“ sangen die Herren, stets kraftvoll begleitet von Pianistin Alexandra Momot. Basilika-Organist Alexander Grün improvisierte auf dem Flügel über Kölner Themen. Willi Ostermanns Heimweh-Hymne „Zo Fooß noh Kölle jonn“ dürfte der am 19. April 1967 im Alter von 91 Jahren gestorbene Alt-OB und -Bundeskanzler noch gehört haben. „Drink doch ene met“ und „Mer losse d'r Dom en Kölle“ von den Bläck Fööss schickten die Mitwirkenden gen Himmel.

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