19-Jähriger getötetTäter von Köln-Rodenkirchen war offenbar psychisch krank

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Kerzen erinnern an die Bluttat in Rodenkirchen.

Kerzen erinnern an die Bluttat in Rodenkirchen.

In Rodenkirchen findet der Prozess um einen 19-Jährigen statt, der vermutlich von einem psychisch kranken Mann getötet wurde.

Noch Tage nach der Bluttat erinnerten Blumen und Kerzen auf dem Bürgersteig an den gewaltsamen Tod eines 19-Jährigen. Der junge Mann war am Morgen des 23. September 2023 von einem Jogger in Rodenkirchen aufgefunden worden. Die unmittelbar verständigte Notärztin konnte aber nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen, der Opfer einer Gewalttat geworden war. Am Dienstag hat nun vor dem Landgericht der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der 24-Jährige soll psychisch krank sein und an einer paranoiden Schizophrenie leiden, weshalb die Staatsanwaltschaft in dem Prozess davon ausgeht, dass der Beschuldigte in schuldunfähigem Zustand handelte. Die Staatsanwaltschaft will die dauerhafte Unterbringung des 24-Jährigen erreichen, der derzeit in der Psychiatrie der LVR Klinik untergebracht ist.

Streit in Köln-Rodenkirchen artet aus

Laut der Antragsschrift der Staatsanwaltschaft soll es zwischen dem Beschuldigten und dem späteren Opfer sowie einem dritten Geschädigten in dem Fall am Bahnhof in Rodenkirchen zu einer tätlichen Auseinandersetzung gekommen sein. Unvermittelt habe der 24-Jährige dem Dritten „mit dem beschuhten Fuß gegen das Kinn“ getreten. Der junge Mann soll dabei eine blutige Verletzung seiner Lippe erlitten und sich anschließend vom Bahnhof entfernt haben. Das spätere Opfer und der 24-Jährige sollen daraufhin beschlossen haben, sich zur Wohnung des 19-Jährigen in der Römerstraße zu begeben. Doch auf dem Weg zu der Wohnung in einem Mehrfamilienhaus kam es erneut zu einer „Streitigkeit“, wie der Staatsanwalt sagte. Und weiter: „In deren Verlauf zog der Beschuldigte ein Messer und stieß es dem Geschädigten in die linke Brust.“

Dabei habe der der Beschuldigte erkannt, dass der Geschädigte versterben könnte. Die Klinge durchtrennte dabei zum Teil den oberen linken Lungenlappen, es kam zudem zu einer Eröffnung des Herzbeutels sowie der linken Herzkammer. Anschließend entfernte sich der Beschuldigte und ließ sein Opfer zurück.

Doch der 19-Jährige schleppte sich in der Folge noch bis zur Einfahrt des in der Nähe gelegenen Einfamilienhauses in dem seine Mutter lebt. Doch dort brach er in der Einfahrt zusammen und verstarb am enormen Blutverlust infolge des Messerstichs. Gegen 6.40 Uhr fand dann ein Jogger den 19-Jährigen und informierte die Rettung, die aber nichts mehr für ausrichten konnte.

Nach Verlesung der Antragsschrift erklärte Verteidiger Philipp Stangier: „Die Anklagevorwürfe werden eingeräumt. Das stimmt so, wie es in der Antragsschrift geschildert wurde.“ Eine detaillierte Einlassung werde der Mandant aber erst an einem der kommenden Verhandlungstage vornehmen.   Dem Prozessauftakt wohnten auch Angehörige des Opfers bei. Darunter auch Mutter und Großmutter des 19-Jährigen. Der Vater tritt in dem Prozess, der mit vier weiteren Verhandlungstagen bis Anfang Juni terminiert ist, als Nebenkläger auf.

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