Kölner CDUStörfeuer aus den eigenen Reihen

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Köln – Störfeuer aus den eigenen Reihen sind bei der Kölner CDU keine Seltenheit. Wenn prominente Christdemokraten im Wahlkampf für die Konkurrenz Partei ergreifen und für den Kandidaten aus dem gegnerischen Lager werben, dann stößt das allerdings besonders sauer auf. „Das hat uns in den letzten Wochen geärgert, und das können wir nicht akzeptieren“, sagt Parteichef Jürgen Hollstein. Der Parteivorstand werde über Konsequenzen beraten. „Das kann vom verschärften Gespräch bis zur Androhung eines Parteiausschluss-Verfahrens reichen“, unterstreicht der Vorsitzende.

Es geht in erster Linie um Klaus Ulonska, den langjährigen CDU-Ratsherrn, Präsidenten des Fußballclubs Fortuna Köln und bekennenden Fan von Dr. Lale Akgün (SPD). Deren Wahlkreis im Kölner Süden hat am Sonntag Dr. Michael Paul für die Union zurückerobern können. An Ulonska hat das nicht gelegen, denn der hat einen engagierten Wahlkampf für die Sozialdemokratin gemacht, zu der er sich nicht nur auf Postkarten bekannte, sondern mit der er auch auf Stimmenfang durch die Kneipen gezogen ist. Natürlich stehe es jedem Christdemokrat frei, sein Kreuzchen neben dem Kandidaten einer anderen Partei zu machen, „aber öffentlich zur seiner Wahl aufrufen, das ist nicht in Ordnung“, meint Paul.

„Frau Akgün hat uns mit Rat und Tat und Geld geholfen“, sagt Ulonska. Paul dagegen habe sich nie bei der Fortuna blicken lassen. Akgün sei klug und mutig - eine patente Frau, die sage, was sie denke. Letztere ist auch eine von Ulonskas Eigenschaften: „Ich bin ein freier Bürger dieses Landes, und ich unterstütze den, den ich für den Besseren halte.“ Das habe er im Vorfeld auch mit CDU-Kreisgeschäftsführer Volker Meertz so abgesprochen. Und auch mit Peter Kurth, dem CDU-OB-Kandidaten, für den er ja auch Werbung gemacht habe. Und überhaupt: „Ich weiß gar nicht, was der Paul hat - der hat doch schließlich trotzdem gewonnen.“

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