Breakdance trifft FitnessDer neue Trendsport „Breakletics“ ist ein Ganzkörpertraining

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Fitness auf der Straße: Trainerin Dany Mba zeigt eine Übung.

Fitness auf der Straße: Trainerin Dany Mba zeigt eine Übung.

Köln – Dany Mba läuft zwar keine Wolkenkratzer hoch, aber irgendwie hat man trotzdem das Gefühl, man gucke Spider-Man bei der Arbeit zu: Beine wandern weit nach außen, Knie hinterher, Füße knicken ein, Hände laufen über den Untergrund, Schultern spannen sich an. Das alles sieht kraftvoll und dynamisch aus, aber irgendwie auch nach verknoteten Gliedmaßen. Breakletics heißt die neue Fitness-Trendsportart, die ausnahmsweise mal nicht aus den USA kommt – sondern aus Deutschland. Dany Mba, Personal-Trainerin und Tänzerin aus Köln, gehört zum Kerntrainer-Team der Bewegung.

Spiderman-Übung

Breakletics ist eine Fusion aus Breakdance und Fitness“, erklärt sie. Dann zeigt sie uns die Spider-Man-Übung, die eigentlich „Two Step“ heißt, Schritt für Schritt. Und was vorher so kompliziert aussah, klappt mit ein paar Erklärungen schon beim ersten Ausprobieren total gut. Denn es ist ja eigentlich nur das rechte Bein, das unter dem linken kreuzen muss und das linke, das man anziehen muss. Die Gliedmaßen entknoten sich. „Für Breakletics braucht man keinerlei Vorerfahrung. Man muss auch nicht besonders tanzaffin sein. Die Übungen sind so runtergebrochen, dass sie für alle machbar sind.“ Das Training richtet sich vor allem an 20- bis 40-Jährige, aber immer wieder gibt es 60- oder 70-Jährigen, die es mal ausprobiert haben. „Das ist natürlich kein Reha-Sport. Wenn man Probleme mit den Handgelenken oder den Knien hat, sollte man besser kein Break-letics machen“, sagt Dany Mba. Ansonsten sei die Sportart für alle geeignet, die gesund sind.

Eine Trainingseinheit dauert 55 Minuten. Los geht’s mit einem Aufwärm-Programm. Im Hauptteil erklären die Trainer zunächst Übungen wie „Two Step“, „Basic Step Squat“ oder „Battle Step Sqat“ einzeln. Später werden diese Übungen dann verknüpft und mit Übergängen nacheinander ausgeführt. Rund hundert Übungen gibt es, fast alle können Anfänger in einer leichten und Fortgeschrittene in einer komplizierten Variante ausführen. Zudem können die Trainer den Schwierigkeitsgrad über das Tempo variieren: Die Übungen werden im Takt der Musik ausgeführt, die extra für Breakletics produziert wird.

„Breakletics ist ein High Intensity Intervall Training“, sagt Dany Mba. „Das heißt: Man hat eine bestimmte Belastungszeit und dann eine Pause, in der man sich nur locker bewegt.“ Dadurch ist das Training sehr effektiv für Fettverbrennung, Muskelaufbau und Ausdauer. „Breakletics ist ein Ganzkörpertraining.“ Zudem schule es Koordination, kognitive Fähigkeiten und Rhythmus. „Die Musik spielt eine wichtige Rolle“, sagt Dany Mba.

Schließlich hat die Sportart ihre Wurzeln im Tanz. Und das merkt man. Es wurden nicht nur Figuren aus dem Breakdance übernommen, sondern auch Kleinigkeiten – hier ein wippender Fuß, dort eine geschüttelte Hand. Vor allem aber sind es diese Lässigkeit und zugleich diese Stärke, die in jeder Bewegung stecken und die an den Tanz von der Straße erinnern. Apropos Straße: Breakletics soll nicht nur in Fitness-Studios und Tanzschulen unterrichtet werden, sondern auch draußen, im urbanen Raum.

Weltweiter Trend

Diese Authentizität hat der Sport Peter Sowinski zu verdanken. Er, der Erfinder von Breakletics, tanzt seit Jahren professionell Breakdance und ist mehrfacher deutscher Meister. Vor sieben Jahren hatte er zum ersten Mal die Idee zu Breakletics, sein Fitness-Programm ist ein Jahr lang an der Spoho Köln getestet worden, bevor es vor einem guten Jahr vorgestellt wurde. Mittlerweile ist die Sportart aus Deutschland zu einem weltweiten Trend geworden: In vielen Ländern, etwa in Russland, Japan oder Argentinien, wird Breakletics unterrichtet. Und ähnlich wie im Breakdance, wo die Tänzer eine große Zugehörigkeit zur Szene fühlen, kann man auch im Breakletics Teil der Bewegung werden – und selbst kreativ sein. So dürfen Teilnehmer die Übungen auch spontan weiterentwickeln. Wenn sie mit dem Entknoten der Gliedmaßen fertig sind.

Ausprobieren

Die Veranstaltung „Wanderlust“ macht am Sonntag, 13. August Halt in Köln: Eine Mischung aus Laufen, Yoga und Meditation. Dany Mba präsentiert dort gemeinsam mit anderen Trainern die Sportart Breakletics auf der Bühne und in einem Workshop. 7.30 bis 15.30 Uhr, ASV Köln, Olympiaweg 3, 50933 Köln, Tickets:39 Euro

Einen Breakletics Workshop in Köln gibt Dany Mba am 16. September: Madcity Cologne, Neusser Straße 30-32, Köln

Kontakt zu Dany Mba:

www.facebook.com/mba.fitness

www.breakletics.de

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