Schulpolitische Vorhaben in NRWYvonne Gebauer präsentiert lange Liste

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Die nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) im Juli bei einem Redeauftritt im Landtag

Düsseldorf – Kleinere Klassen, modernste Schulgebäude, beste Technik, gerechter bezahlte Lehrer - die neue nordrhein-westfälische Landesregierung verspricht viel. Am Mittwoch stellte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) im Fachausschuss des Düsseldorfer Landtags bildungspolitische Schwerpunkte für die Wahlperiode vor. Ihre zentralen Ankündigungen für die kommenden vier Jahre:

DIGITALISIERUNG: „Die Wirklichkeit an den Schulen ist viel zu oft noch analog“, kritisierte Gebauer. „Bis 2021 wollen wir in Kooperation mit den Kommunen alle Schulen an ein leistungsfähiges Gigabit-Netz angeschlossen haben.“

GEBÄUDE: „Die Schule soll eines der modernsten und das digitalste Gebäude der Stadt sein“, betonte Gebauer. „Schülerinnen und Schüler brauchen eine Lernumgebung, die sauber und angenehm ist, die pädagogischen Anforderungen entspricht und die es ermöglicht, mit der neuesten Technologie zu lernen und zu lehren.“

KOMMUNEN: Die Kommunen sollen „für das gewaltige Investitionsvolumen“ zusätzliche Unterstützung erhalten. Die bereits um rund neun Millionen auf 609 Millionen Euro erhöhte Schul- und Bildungspauschale für kleinere Städte und Gemeinden werde „in weiteren Schritten substanziell angehoben und dauerhaft dynamisiert“.

INKLUSION: Über 40 Prozent der behinderten Schüler lernen in NRW bereits an allgemeinen Schulen. Da immer mehr Kindern ein Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung attestiert werde, sei die absolute Zahl der Schüler an Förderschulen aber nicht zurückgegangen, stellte Gebauer fest. Dieser Bedarf dürfe nicht länger künstlich gedeckelt werden. „Künftig werden wir statt des Tempos die Qualität in den Mittelpunkt rücken und uns am individuellen Bedarf orientieren.“

Inklusiver Unterricht soll auf Schwerpunktschulen mit multiprofessionellen Teams konzentriert werden.

BESOLDUNG: Seit 2009 durchlaufen in NRW Lehreramtsanwärter aller Schulformen eine gleich lange Ausbildung. Daraus müssten auch besoldungsrechtliche Konsequenzen gezogen werden, kündigte die Ministerin an. „Und wir wollen die Gerechtigkeitslücke bei der Konrektorenbesoldung an Grund- und Hauptschulen umgehend schließen.“

TURBO-ABI: NRW stellt zum Schuljahr 2019/20 von acht auf neun Jahre Gymnasium bis zum Abitur um. Anfang 2018 soll dazu ein Gesetzentwurf in den Landtag eingebracht werden. Bis zur Weihnachtspause erhalten die Verbände Gelegenheit zur Stellungnahme. Begleitend zum Entwurf für das neue Schulgesetz sollen Eckpunkte für fachliche Änderungen veröffentlicht werden, etwa zur Wochenstundenzahl oder zum Beginn der zweiten Fremdsprache.

INTEGRATION: In allen Bezirken des Landes sollen beginnend mit den Herbstferien Intensiv-Trainings zur Sprachförderung für neue Migranten eingeführt werden.

LEHRER: Die Lehrerfortbildung wird auf Qualität und Alltagstauglichkeit abgeklopft werden. Ergebnisse der Bestandsaufnahme sollen in der ersten Hälfte 2018 vorgelegt werden. Bewerberüberhänge an Schulen der Sekundarstufe II in bestimmten Fächern sollen genutzt werden, um fehlende Lehrkräfte an anderen Schulformen auszugleichen. (dpa)

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