Nur Köln und Bonn machten große Geschäfte

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KÖLN. In der Region wird ganz unterschiedlich mit Cross-Border-Leasing-Geschäften verfahren:

Köln: Vor sieben Jahren vermieteten die Kölner Verkehrs-Betriebe 101 Stadtbahnwagen an einen US-Trust, um sie gleich wieder zurück zu mieten. Das brachte den KVB 13 Millionen Euro. Zur Zeit wird über ein Leasinggeschäft für neue Bahnen verhandelt, das 100 Millionen Euro je zur Hälfte für Stadtkasse und KVB erbringen soll. Das Kölner Abwassernetz samt Kläranlagen wurde 2000 verleast und bringt der Stadt 41 Millionen Euro - verteilt über 25 Jahre. Das Leasing-Geschäft mit den Messehallen brachte 16,1 Millionen Euro, die je zur Hälfte in die Rücklage der Messe und den städtischen Etat fließen. Die GEW Rheinenergie AG sucht zur Zeit einen Partner für das Trinkwassernetz. Und die Stadt überlegt, ihre Ampelanlagen sowie ihr Nahverkehrs-Schienennetz anzubieten.

Bonn: In Bonn wurden 1996 die Stadtwerke über Nacht um 10 Millionen Mark reicher, als 38 Stadt- und Straßenbahnen an einen US-Trust verleast wurden. Initiator war der damalige Stadtdirektor Reiner Schreiber, zuletzt Hauptfigur im Müllskandal.

Erftkreis: Die Stadtwerke Hürth wollten ihr Kanalnetz und Kläranlage verleasen. Dies sollte der Stadt 6,5 Millionen Euro bringen. Bedenken gab es quer durch alle Ratsfraktionen. Im Januar kippte der Verwaltungsrat der Stadtwerke die Pläne. In Pulheim will die GEW RheinEnergie das Frischwassernetz verleasen. Der Rat verabschiedete eine Resolution dagegen.

Und im Rat von Elsdorf scheiterte der Verkauf des Kanalnetzes an den Erftverband. Damit verbunden war ein mögliches CBL-Geschäft.

Rheinisch-Bergischer Kreis: Nach dem gescheiterten Geschäft mit erhofften sieben Millionen Euro für die Stadtkasse gibt es dort keine weiteren CBL-Pläne geplant.

Leverkusen: Hier sind alle Parteien einig, keine derartigen Geschäfte abzuschließen.

Oberbergischer Kreis / Rhein-Sieg-Kreis: Aggerverband sowie mehrere Städte und Gemeinden hatten sich zur Rhein-Sieg Cross-Border-Lease-Gesellschaft zusammengetan. Much zog sich zurück, weil es für das dortige Kanalnetz kein Interesse gab. Hennef, Bad Honnef und der Aggerverband sind inzwischen gegen einen Vertrag. Ihre Kläranlagen und Kanäle an einen US-Treuhandfonds vermietet haben bislang Eitorf und Königswinter. Das brachte Eitorf zwei, Königswinter drei Millionen Euro. Sankt Augustin und Siegburg sind weiter interessiert. In Gummersbach wird nicht mehr an einen Vertragsabschluss geglaubt. (EB)

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