Occupy-BewegungSt. Paul's Kathedrale öffnet wieder

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Die St. Paul's Kathedrale kann am Wochenende wieder geöffnet werden. (Bild: dpa)

Die St. Paul's Kathedrale kann am Wochenende wieder geöffnet werden. (Bild: dpa)

Trotz des Camps von Finanzmarktgegnern vor der Tür soll die berühmte Londoner St Paul's Kathedrale am Wochenende vermutlich wieder geöffnet werden. Man habe die Zelte umgestellt und Rettungswege freigemacht, teilte die Kirchenverwaltung am Donnerstag mit.

In dem Streit um das Zeltlager trat zudem ein hoher Würdenträger zurück, der sich von Anfang an für die Demonstranten eingesetzt hatte. Er gebe seinen Posten ab, weil er fürchte, das Camp könne gewaltsam geräumt werden, sagte Giles Fraser, der unter anderem für die Bildungsarbeit der Gemeinde zuständig gewesen war.

Um das Zeltlager und die Kirche gibt es seit fast zwei Wochen Streit: Zunächst hatte die Verwaltung die Demonstranten, die eigentlich vor der nahe gelegenen Londoner Börse ihr Protestlager aufschlagen wollten, dies aber nicht durften, willkommen geheißen. Am vergangenen Freitag musste das historische Gebäude in der Londoner City dann zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg geschlossen werden. Die Stadt befürchtete, dass durch die Zelte zum Beispiel die Brandgefahr erhöht sei und die Besucher der Kirche nicht mehr sicher seien. Daraufhin hatte die Kirche die Demonstranten gebeten, abzuziehen, was diese aber nicht taten.

Seitdem gingen der Kirche täglich Einnahmen in Höhe von bis zu 20 000 Pfund (22 800 Euro) verloren, die die Touristen bringen und die für die Instandhaltung dringend gebraucht werden. Sowohl die Stadt als auch die Kirche wollten juristische Schritte prüfen, um das Zeltlager los zu werden.

Die Demonstranten hießen die Nachricht, dass St Paul's bald wieder für alle zugänglich sein könnte, am Donnerstag willkommen. „Wir wollten die ganze Zeit, dass sie wieder öffnen“, sagte eine Sprecherin. Ein Parlamentsabgeordneter der konservativen Tories, Mark Field, nannte das Schließen der Kirche überflüssig. „Die Gründe, die Kirche wegen Gesundheits- und Sicherheitsgefahr zu schließen, hatten von Anfang an keine Substanz. Das war ein gigantisches Eigentor.“ (dpa)

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