NRW-InnenministerRalf Jägers durchwachsene Bilanz – Kriminalität stagniert

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Ralf Jäger

Ralf Jäger (SPD), Innenminister von Nordrhein-Westfalen

Düsseldorf – Kein anderer Minister im Kabinett Hannelore Kraft stand in den zurückliegenden Jahren so in der Kritik wie ihr SPD-Parteifreund Ralf Jäger, der Innenminister.

Anlässe gab es genug: Die Kölner Silvesternacht 2015 und Jägers späte Reaktion, zuvor schon die Misshandlung von Flüchtlingen in Burbach, die Loveparade-Katastrophe, die Hogesa-Ausschreitungen in Köln, die Auseinandersetzung um No-go-Areas im Ruhrgebiet und die latente Gefahr durch Salafisten.

Wochenlang überlagerte die Innere Sicherheit jedes andere Landesthema. Und meist endeten die Debatten mit der Erkenntnis, dass nicht genug Polizisten vor Ort waren.

Rücktrittsforderungen blieben wirkungslos

Doch Rücktrittsforderungen blieben wirkungslos. Jäger hielt durch, vor allem, weil Kraft ihn stützte und weiter stützt. Im Interview dieser Zeitung lobte Kraft jüngst den Minister, der unter anderem für mehr Polizisten sorge.

Fakt ist trotzdem: Die Kriminalität in NRW stagniert auf hohem Niveau. So liegt die Anzahl der von der Polizei erfassten Straftaten seit Jahren relativ konstant bei etwa 1,5 Millionen. Während die Anzahl der Massendelikte wie Diebstahl oder Betrug 2016 sank, gab es mehr Schwerkriminalität.

Bei den Wohnungseinbrüchen gibt es relativ starke Schwankungen. Im Jahr 2010 wurden knapp 45 000 Fälle gemeldet, im vorigen Jahr waren es rund 52 500. Besonders hoch war die Anzahl der Einbrüche 2015 mit gut 62 000. Aufgeklärt wird nur etwa jeder siebte Wohnungseinbruch. (kib/dpa/ye)

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