NRW-WahlFDP holt 13,7 Prozent in Köln und überflügelt die Grünen

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Glückwunsch: Ratsfrau Katja Hoyer (l.) gratuliert Yvonne Gebauer, die weiterhin im Landtag vertreten sein wird.

Glückwunsch: Ratsfrau Katja Hoyer (l.) gratuliert Yvonne Gebauer, die weiterhin im Landtag vertreten sein wird.

Köln – Als sich ahnen lässt, dass die FDP nicht nur ein ordentliches Stimmenplus eingefahren, sondern mit großer Sicherheit den Fahrschein zur Regierungsbeteiligung gelöst hat, steigt Ulrich Breite, Fraktionsgeschäftsführer in Köln, auf einen Tisch. Vor versammelter Mannschaft zelebriert er seine persönliche „Wahlanalyse“, attestiert den Landtagskandidaten seiner Partei „großartige Arbeit“ und nennt den Wahlausgang „einen Wahnsinn“. Mit 13,7 Prozent liegt die Kölner FDP über Landesschnitt, überholt die Kölner Grünen und ist nun drittstärkste Kraft der Stadt.

Erstmals entlädt sich die Begeisterung an diesem Abend beim Blick auf die Prognose, kurz nach Schließung der Wahllokale. Yvonne Gebauer (50), abgesichert durch Platz neun der Landesliste, kann ihre Tränen nicht verbergen, freut sich über ein „großartiges Ergebnis“. Sie wird im Falle einer schwarz-gelben Koalition als Kandidatin für den Posten der Schulministerin gehandelt. „Sie hat uns sehr geholfen, die wichtigen Themen Bildung, Verkehr und Innere Sicherheit zu transportieren“, lobt Ratsfrau Katja Hoyer. Dann bildet sich eine lange Schlange von Gratulanten vor Gebauer – sie schüttelt geduldig Hände. Auch CDU-Abgeordnete Serap Güler (36) kommt vorbei und drückt Gebauer an sich.

Eine spannende Wahlnacht erlebt Lorenz Deutsch (47), Platz 30 der Landesliste. Das Ergebnis seiner Partei ist so gut, dass er nun sogar auf ein Landtagsmandat hoffen darf. „Ich habe nie damit gerechnet, überhaupt ein Wackelkandidat zu werden“, freut er sich, vermutlich werde sich erst am Montagmorgen entscheiden, ob er aufgrund von Überhangmandaten den Einzug ins Landesparlament schafft.

Erst vorigen Mittwoch hatten die Kölner Kandidaten angespannt im Gürzenich den Mut machenden Worten von Wolfgang Kubicki gelauscht, der als Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein vor einer Woche mit der FDP 11,5 Prozent geholt hatte. Der Bedeutungszuwachs der Liberalen setzt sich nun also fort. „Die Stimmung war vorab schon sehr gut. Dennoch war ich nur vorsichtig optimistisch“, erzählt Katja Hoyer.

Nun strahlt auch sie.

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