Weniger ist mehr!Zehn Dinge, die Kinder nicht brauchen

Lesezeit 4 Minuten
Erschlagen vom bunten Haufen: Kinder müssen nicht mit Spielzeug überschüttet werden.

Erschlagen vom bunten Haufen: Kinder müssen nicht mit Spielzeug überschüttet werden.

Natürlich wollen wir unserem Kind alles geben, was es braucht. Doch was das sein soll, dazu gibt es viele Meinungen und Vorstellungen. Von selbsternannten Kinderexperten in den Medien hört man dies, Ratgeber-Bücher sagen das und die Verwandten geben auch noch ihren Senf dazu. So schießen Eltern von heute oft mit Eifer über das Ziel hinaus, wenn es darum geht, ihrem Kind nur das Beste zu bieten. Das Motto lautet: Weniger ist mehr!

Zehn Dinge, die Kinder nicht unbedingt brauchen:

1. Tonnenweise Spielzeug

Schon einmal ein Kleinkind beobachtet, das mit einem Plastikdeckelchen spielt? Es kann sich ewig mit dem unbedeutenden Ding beschäftigen. Natürlich freuen sich Kinder über Puzzle, Bücher, Autos und Klötze – aber sie brauchen nicht bergeweise teures Spielzeug. Das liegt dann eh nur herum oder wird bestenfalls kurz beachtet.

2. Exklusive Weltreisen

Auch wenn der Around-the-World-Trip auf die Freunde vielleicht Eindruck macht: Der kleine Stöpsel kann Australien noch nicht vom Allgäu unterscheiden. Kinder brauchen deshalb nicht unbedingt lange Flüge, Koalas und Kajak-Touren. Sie freuen sich auch über die Ente am Teich, den heimischen Strand oder ein Spaßbad in der Pampa.

3. Rundum-Assistenz

Kinder brauchen oft unsere Hilfe, aber sicher nicht ständig. Denn das Schöne am Großwerden ist, Dinge selbst auszuprobieren - auch wenn es manchmal schiefgeht. Ist immer ein Elternteil zur Stelle, um Händchen zu halten und Dinge abzunehmen, dann ist das eher ein Hindernis – auch wenn es lieb gemeint ist.

4. Haute Cuisine

Es ist nicht falsch, aber sicher eher müßig, Kinder für exquisite Speisen zu begeistern. In den meisten Fällen hauen sie einem das aufwendig gekochte Menü um die Ohren und essen lieber Nudeln mit Tomatensoße. Es spricht auch nichts gegen die gute alte Karotte, den simplen Apfel oder die schlichte Kartoffel.

Auf was können Kinder noch locker verzichten? Weiter geht's auf der nächsten Seite.

Von wegen jeder seins: Gerade kleine Kinder lieben es, mit ihren Geschwistern in einem Raum zu schlafen.

Von wegen jeder seins: Gerade kleine Kinder lieben es, mit ihren Geschwistern in einem Raum zu schlafen.

5. Ein eigenes Zimmer

Stadt-Eltern kennen das Problem: Wie nur genug Platz schaffen, damit jedes Kind sein eigenes Zimmer bekommt? Gar nicht nötig. Denn die meisten Kinder (zumindest vor dem Teenie-Alter) schlafen am liebsten mit dem Geschwisterchen in einem Raum. Allein sein, das brauchen sie nicht. Und gespielt wird meistens eh im Wohnzimmer, wo das Familienleben stattfindet.

6. Chinesisch-Kurse

Förderung schön und gut, aber bitte nicht übertreiben! Dem Kind Dinge zeigen oder mit ihm in die Turngruppe gehen, das ist doch schön. Aber wenn es in der Kita noch kein Chinesisch lernt oder nicht am Kunst-Kurs für Dreijährige teilnimmt, dann hat es sicher kein Entwicklungsdefizit.

7. Kontrolle über Tablet und Fernseher

Gut, Kinder lieben elektronische Unterhaltungsgeräte. Tablet, Handy und Fernseher werden meist bejubelt. Den Kids aber jetzt unbegrenzt Zugang zu gewähren, das geht eher nach hinten los. Denn die Dauerberieselung überfordert und lenkt ab von viel schöneren Spielen. Einmal am Tag die Lieblingsserie gucken dürfen, darauf können sich Kinder dagegen noch richtig freuen.

Noch mehr Dinge, die Kinder nicht brauchen, folgen auf der nächsten Seite.

Ein Pokal ist mal schön, aber immer gewinnen muss auch nicht sein.

Ein Pokal ist mal schön, aber immer gewinnen muss auch nicht sein.

8. Pokale

Es ist natürlich schön, wenn das Kind mal beim Fußball gewinnt oder beim Malwettbewerb Erfolg hat. Aber es braucht nicht eine Flut an Pokalen und Auszeichnungen, um glücklich zu sein. Oft ist der Ehrgeiz der Eltern größer als der Antrieb der Kinder.

9. Teures Hightech-Zeug

Zugegeben, mit einem selbstfahrenden Bobbycar oder einem ferngesteuerten Hubschrauber erregt man auf dem Spielplatz Aufsehen. Doch meistens sind die sauteuren Hightech-Spiele schwer zu bedienen und werden genauso schnell langweilig wie normales Spielzeug – wenn sie nicht vorher kaputt gehen.

10. Viel Taschengeld

Viele Eltern kennen die endlosen Diskussionen über die angemessene Höhe des Taschengelds. Doch dem Kind jetzt einfach einen ganzen Batzen davon zu geben, das hilft weniger als man denkt. Denn erstens wird dann viel Mist gekauft, zweitens werden die Ansprüche immer weiter wachsen und drittens dient ja die Begrenzung gerade einem Zweck, nämlich dass das Kind einen sinnvollen Umgang mit Geld lernt.

Rundschau abonnieren