Trügerische Symptome wie bei GrippeWHO schlägt Alarm wegen neuer Europa-Fälle der Papageienkrankheit

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Die Papageienkrankheit äußert sich oft durch Grippe-ähnliche Symptome, auch in Deutschland sind Fälle der Krankheit bekanntgeworden. (Symbolbild)

Die Papageienkrankheit äußert sich oft durch Grippe-ähnliche Symptome, auch in Deutschland sind Fälle der Krankheit bekanntgeworden. (Symbolbild)

In Dänemark sind vier Menschen an Ornithose gestorben, auch in Deutschland wurden vereinzelt Fälle der Papageienkrankheit registriert.

In Deutschland und anderen europäischen Ländern haben sich mehr Menschen als sonst mit einer Ornithose, der von Vögeln übertragenen Papageienkrankheit, infiziert. Die Zahl der Fälle sei seit November und Dezember vergangenen Jahres markant gestiegen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Es habe in Dänemark vier Todesfälle gegeben, in den Niederlanden sei ein Mensch daran gestorben. Anfang 2023 war auch ein 60-Jähriger aus Mechernich schwer an der Ornithose erkrankt.

Papageienkrankheit: Erreger wird von infizierten Vögeln auf Menschen übertragen

Die Infektionskrankheit wird durch das Bakterium Chlamydophila psittaci ausgelöst. Erreger sind vor allem in Papageien, Tauben, Möwen und anderen Vögeln zu finden. Die Infektion wird durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren übertragen oder beim Einatmen von Kotstaub, etwa bei der Käfigreinigung. Betroffen sind nach Angaben der WHO oft Menschen, die mit Tieren arbeiten, in Tierhandlungen, Tierarztpraxen oder Geflügelfabriken. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC möglich, aber höchst selten.

Neue Fälle von Papageienkrankheit – die Symptome

Alles zum Thema Robert Koch-Institut

  • Schüttelfrost
  • hohes Fieber
  • Kopf- und Muskelschmerzen
  • Hautausschlag
  • trockener, anhaltender Reizhusten

Die Krankheit ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Deutschland meldepflichtig. Infizierte melden oft Symptome wie bei einer Grippe, können aber dann schwere Lungenentzündungen entwickeln. Als typische Symptome führt das RKI unter anderem Schüttelfrost, hohes Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und einen uncharakteristischen Hautausschlag. Außerdem leiden Infizierte häufig an einem trockenen, anhaltenden Reizhusten, heißt es auf der RKI-Informationsseite. Gefährdet für eine Infektion sind allerdings vor allem Menschen, die regelmäßig mit Vögeln zu tun haben.

Ornithose: Fünf Papageienkrankheitsfälle in Deutschland seit Dezember

Neben Deutschland meldeten nach Angaben der WHO auch Österreich, Dänemark, Schweden und die Niederlande eine Häufung der Fälle. Die Länder hätten ihre Überwachungsmaßnahmen verstärkt. Die WHO betrachtet die Risiken für Menschen nach derzeitigem Stand als niedrig.

In Deutschland seien im Dezember fünf bestätigte Fälle gemeldet worden, im Gesamtjahr 2023 seien es 14 gewesen, so die WHO. In diesem Jahr seien bis 20. Februar fünf weitere bestätigte Fälle hinzugekommen. Eine Häufung habe es über das ganze Jahr gesehen rund um Hannover gegeben. 16 der Betroffenen seien im Krankenhaus behandelt worden. Keiner sei nach eigenen Angaben mit Wildvögeln in Berührung gewesen, ein Viertel habe Haustiere wie Tauben, Papageien oder Hühner gehabt.

In Dänemark seien von Ende Dezember bis 27. Februar insgesamt 23 bestätigte Fälle gemeldet worden, in den Niederlanden von Ende Dezember bis zum 29. Februar 21. In Dänemark seien vier Infizierte gestorben, in den Niederlanden einer. (mab mit dpa)

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