Sturm im Bonner UmlandUmgestürzter Baum trifft Auto eines 19-Jährigen

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Mit der Motorsäge schnitt die Freiwillige Feuerwehr Walberberg den Wagen Mauritz Cosler frei.

Mit der Motorsäge schnitt die Freiwillige Feuerwehr Walberberg den WagenMauritz Cosler frei.

Ein Baum auf einem Auto, ein anderer quer über die Straße - der Sturm hinterließ im Bonner Umland seine Spuren. Mauritz Cosler benötigte die Feuerwehr, um wieder an sein Auto zu kommen.

Umgestürzte Bäume, verwehte Gegenstände und die Straßen voller Laub der durchgepusteten Büsche. Den heftigen Sturm und den dazu gehörenden Regen hat Mauritz Cosler (19) in Bornheim-Walberberg vom Seminar-Raum der Jugendakademie aus gesehen - und auch gehört. Doch erst einmal ist ihm nur durch den Kopf gegangen: „Wie gut, dass wir im Trocknen sitzen.“ Da wusste er noch nicht, dass ihn der Sturm noch schmerzlich betreffen würde.

Zusammen mit anderen jungen Erwachsenen nimmt Cosler in der Jugendakademie derzeit an einem Begleitseminar zum Bundesfreiwilligendienst teil. Das absolviert er eigentlich in Aachen im Dasda-Theater.

Kurz nach dem Unwetter schien dann auch bald die Sonne wieder. „Wir wollten noch ein bisschen Einkaufen fahren“, berichtet der 19-Jährige. Als der junge Mann dann jedoch auf dem Parkplatz sein Auto sah, traute er seinen Augen nicht. Denn über die gesamte Länge des Fahrzeugs war ein Baum gekippt. „Sicher, ich bin froh, dass niemand verletzt wurde“, sagt er. Gleichwohl sei er mächtig erschrocken. „Da gehen einem ja Tausende Gedanken durch den Kopf“, erklärt er: „Wie komme ich jetzt dort weg? Wo lass ich den Wagen reparieren?“ Und: „Wie bekomme ich jetzt den Baum vom Auto?“

Er rief die Polizei, die ihm aber bald erklärte, nicht zuständig zu sein. „Also rief ich die Feuerwehr“, sagt der 19-Jährige. Die kam dann auch ganz schnell – schauten – erkundeten und schritten dann mit der Motorsäge im sicheren Anzug direkt zur Tat. „Die haben das ganz toll gemacht“, lobt er die Einsatzkräfte.

Tatsächlich lag wenig später der Baum in kleine Stücke geschnitten genau dort, wo vorher das Auto von Mauritz Cosler gestanden hatte. Am Dienstagmorgen sah die Welt für den jungen Mann dann auch nicht mehr ganz so trüb aus. Zwar habe er sich am Abend und auch am Dienstagmorgen nicht mehr so recht auf das Seminar konzentrieren können, dafür habe er aber schon in aller Frühe mit der Versicherung gesprochen und sich nach einem Leihwagen erkundigt. „Und irgendwie kriege ich auch mein Auto zurück nach Aachen in die Werkstatt“, gibt er sich optimistisch.

Umgestürzte Bäume in Wachtberg und Swisttal

Währenddessen brachen auch andernorts Äste und Baumstämme oder Bäume wurden mit Wurzeln aus dem Boden gerissen. „Wir sind aktuell im Einsatz mehrere umgefallene Bäume, abgebrochene Äste und weggeflogene Pavillons zu beseitigen. Die kleine Sturmfront war doch heftig und intensiv. Seid vorsichtig, wenn ihr draußen unterwegs seid“, meldete die Wachtberger Feuerwehr. Insgesamt hatte sie sechs Einsätze.

Ein Baum blockierte die Straße in Buschhoven.

Ein Baum blockierte die Straße in Buschhoven.

Kameraden aus Swisttal ging es nicht anders. In Buschhoven war ein Baum umgefallen und blockierte eine Straße. Der wurde kurzerhand zerlegt und die Straße wieder freigegeben. Das gegen 17 Uhr über das Gemeindegebiet gezogene Sturmtief war kurz, aber heftig. „Die Feuerwehr Swisttal ist in den Ortslagen Buschhoven, Dünstekoven, Heimerzheim und der B56 zu insgesamt sechs wetterbedingten Einsätzen ausgerückt. In allen Fällen handelte es sich um umgestürzte Bäume.“

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