Grabstätten in SteinschönauEinsatz für das historische Erbe am Friedhof Kamenický Šenov

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Einstmals prächtige Grabstellen auf dem Friedhof in Steinschönau sind vom Verfall bedroht.

Einstmals prächtige Grabstellen auf dem Friedhof in Steinschönau sind vom Verfall bedroht.

Rheinbach – Der Partnerschaftsverein Rheinbach-Steinschönau macht sich weiter für die Erhaltung des historischen Friedhofs in Kamenický Šenov stark. Vorsitzender Winfried Kern, sein Stellvertreter Walter Erlenbach und der Initiator des Projekts auf Rheinbacher Seite, Hans Jürgen Döring, haben mit dem Verein „Sonow“, der sich um die Denkmalpflege in Kamenický Šenov kümmert, und Bürgermeister Frantizek Kucera das weitere Vorgehen abgestimmt. Die Kirche als Eigentümerin des Friedhofs hat die Erlaubnis zu den Arbeiten an den Grabmälern erteilt.

Großzügige Spenden erhalten

Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind laut Kern etwa 2700 Euro auf dem Spendenkonto des Vereins eingegangen. Zu dieser Summe haben Mitglieder beigetragen und der Erlös aus einem Flohmarkt. Eine großzügige Spende hat der Partnerschaftsverein auch vom Lions-Club Bonn erhalten. Der Verein „Sonow“ hat 4300 Euro gesammelt. Zusätzlich haben die Projektpartner einen Zuschuss von 7500 Euro beim deutsch-tschechischen Zukunftsfonds beantragt.

Kern: „Insgesamt rechnen wir mit Kosten in Höhe von 15.000 Euro. Von diesem Geld sollen 2016 vier vom Zerfall am stärksten bedrohte Grabmäler restauriert werden.“ Interesse an dem Projekt gebe es auch außerhalb Rheinbachs: Es hätten sich Menschen aus Berlin und München gemeldet, die im Rahmen ihrer Ahnenforschung auf der Internet-Seite des Partnerschaftsvereins von dem Projekt erfahren hätten und mehr über ihre Vorfahren wissen wollten. Sie erhielten Aufzeichnungen aus Harry Palmes Werk „Der Alte Friedhof von Steinschönau“.

Schon vor mehr als 20 Jahren hat Rheinbachs tschechische Partnerstadt eine Denkmalzone proklamiert, zu der einige Patrizierhäuser aus dem Ende des 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehören, sowie die Kirche und der historische Friedhof, zu dem Grabmäler, Wände, Statuen und Mausoleen überwiegend sudetendeutscher Familien aus dem Umfeld der großen Zeit der nordböhmischen Glasraffinerie gehören. Diese Grabmäler müssen dringend restauriert werden.

„Angesichts der Bedeutung dieser Denkmäler für unsere Partnerstadt und unserer Verbundenheit zu den vielen vertriebenen Glasveredlern, die in Rheinbach eine neue Heimat gefunden haben, und weil viele Vorfahren dieser Vertriebenen auf dem historischen Friedhof ruhen, halten wir die Mitarbeit an diesem Projekt für sinnvoll und wertvoll“, betont Kern. (Bir)

Bei der Kreissparkasse Köln wurde mit dem Kennwort „Historischer Friedhof“ ein Spendenkonto eingerichtet.

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