Bereit für VeränderungenDas bietet die neue Show im GOP Varieté Theater Bonn

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Künstler auf er Bühne im GOP Bonn.

„Mit viel Gefühl: Die neue Show „Changes“ im GOP Varieté Bonn.

Um es gleich zu sagen: Diese Show hat alles! Emotionen, Akrobatik, Humor, Tempo, eine anrührende Geschichte und ein sehr sympathisches Ensemble.

„Changes“, Veränderungen, heißt die neue Produktion im GOP Varieté Bonn, die den Zuschauer mitnimmt in die 1980er Jahre und die Geschichte von Bernard, der jahrzehntelang in einer Telefonzelle auf den Anruf seiner großen Liebe Nicole wartet. Ob es tatsächlich klingelt? 

Bernard, ganz wunderbar gespielt von Olivier Lépine, steckt noch in den 80ern fest. Damals trifft er seine Herzdame, bereist mit ihr die Welt.  Doch dann, an einer Tankstelle im Bundesstaat Quebeck, gibt sie ihm den Laufpass. Aber er versteht sie falsch, denkt, sie würde ihn anrufen in der  Telefonzelle. Fortan lebt Bernard in dem kleinen Kasten, nicht fähig, sich auf die Umgebung und andere Menschen einzulassen. Dabei sind die jungen Leute ringsherum so quirlig ...

Die Bühne ist voller Artisten, sie springen auf das Schleuderbrett.

Da ist richtig was los auf der Bühne: Szene aus „Changes“.

Es sind allesamt Hochleistungsartisten überwiuegend aus Canada und Frankreich, die mal auf dem Schleuderbrett, mal mit dem Diabolo, mal in der Gruppenakrobatik, mal in der Jonglage überzeugen. Der Hintergrund ist kein Zufall, denn die Show ist eine Koproduktion von „Machine de Cirque“, einer Zirkus-Company aus Kanada, und GOP Showkonzept. Die Anfänge liegen bereits drei Jahre zurück, „aber wir haben nie den Kontakt verloren“, sagte Sandra Wawer, die Künstlerische Direktorin von GOP  showconcept. „Die Show steht für Energie und Gruppengefühl“, schwärmte Wawer kurz vor der Premiere. „Cirque de Soleil“ lässt grüßen.

Bonn: Selten so gelacht im GOP!

Anders als der Vorgänger „La Vie – die Kunst der Straße“ folgt die Konzeptshow einer Geschichte mit enormem Gruppengefühl, das bald auch Bernard packt. Apropos: Es ist das erste Mal, dass ein ausgebildeter Schauspieler mit auf der Bühne steht, die üblicherweise den Profis aus der Zirkuswelt gehört. Aber Olivier Lépine lebt sich voll aus. Seine Tanzeinlagen zu Titeln wie „Bad“ oder „Smooth Crimima“l des King of Pop, mit einem Arbeitshandschuh statt weißem Glitzer, sein Moonwalk und Hüftkreisen lassen kein Auge trocken. Wirklich selten so gelacht im GOP! Das Publikum war hingerissen!

Auch Widrigkeiten wurden mit Verve  überwunden. Tags zuvor hatte sich ein Artist bei den Proben verletzt, die artistischen Multi-Talente bauten mit Regisseur Vincent Dubé schnell Ersatzszenen ein. Simon Huggler aus der Schweiz, ein großgewachsener Schlacks mit einer Vorliebe für Musik und die Bühne und Mitglied der Kompanie Théàtre Circulaire,  übernimmt das Storytelling auf eine sehr charmante und witzige Art. Eine  sehr nette Geste zum Schluss: Alle Artisten wurden einzeln vorgestellt. Und das Telefon? Klingelt es denn nun, oder nicht? Das muss man selbst als Zuschauer herausfinden.

Die Artisten: Constance Dansart (Frankreich), Publio Alberto Rabago (Mexiko), Alexandre Alain (Kanada), Raphael Dubé (Kanada), Naomie Vogt Roby (Frankreich), Damien Descloux (Frankreich), Marie-France Huet (Kanada), Francis-Olivier Girard (Kanada), Sebastrian Plester (Kolumbien). „Changes“ ist  noch bis 7. Juli im GOP Varieté-Theater Bonn zu sehen.

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