BONN – Mit einem Reigen von Veranstaltungen wird am Wochenende das Fest der beiden Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius gefeiert. Der Festgottesdienst am Sonntag um 12 Uhr findet in der Kirche Sankt Remigius in der Brüdergasse 6 statt, weil das Münster geschlossen ist.
Die Griechisch-Orthodoxe und die Katholische Kirche in Bonn laden zum Stadtpatronefest zu einer ostkirchlichen Vigil-Feier ein. Der Gottesdienst in der Metropolitan-Kathedrale Agia Trias, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 2 in Limperich, beginnt am Samstag um 17.30 Uhr. Zuvor wird Erzpriester Sokratis Ntallis am Eingang der Metropolie Stadtdechant Msgr. Wilfried Schumacher begrüßen. Zusammen mit dem Chor der Kathedrale werden die Geistlichen beider Konfessionen gemeinsam in das Gotteshaus einziehen und dort ein Reliquiar aus dem Bonner Münster mit Reliquien der Heiligen Cassius und Florentius aufstellen. Der Gottesdienst wird geleitet durch Erzpriester Ntallis Sokratis und mitgestaltet vom Chor der Kathedrale. An der Vigilfeier wird auch die Rumänisch-Orthodoxe Gemeinde mit ihrem Pfarrer Catalin Preda teilnehmen. Alle Gläubigen sind zur dem Gottesdienst eingeladen. Das Kerzenopfer des Stadtrates ist alljährlich ein Höhepunkt der Feierlichkeiten zu Ehren von Cassius und Florentius. Zu den Klängen der Bonnhymne „Urbs Bonnensis, urbs rhenalis“ ziehen am Sonntag um 12 Uhr Mitglieder des Stadtrates und der Stadtspitze mit Stadtdechant Msgr. Wilfried Schumacher in die 700 Jahre alte ehemalige Klosterkirche Sankt Remigius ein, wo die Gemeinde am Bonner Münster während der Generalsanierung der Basilika ihre Gottesdienste feiert. Oberbürgermeister Ashok Sridharan entzündet zum Beginn des Gottesdienstes wieder die große Bittkerze der Stadt Bonn. Musikalisch wird der Gottesdienst mitgestaltet durch Bonner Münster-Chor, den Chorus Cantate Domino und das Bonner Münster-Orchester mit Msgr. Professor Wolfgang Bretschneider an der Orgel. Die Leitung hat Münster-Kantor Markus Karas. Dabei erklingen die Missa Brevis D-Dur KV 194 von Wolfgang Amadeus Mozart und die Bonner Stadthymne Urbs Bonnensis, urbs Rhenalis in einer Vertonung von Norbert Richtsteig. Der Text der Bonn-Hymne, die zum Einzug gesungen wird, stammt von Dr. Hermann-Josef Frings. Er dichtete 1989 die Hymne zur 2000-Jahr-Feier der Bundesstadt.
Der Überlieferung nach sollen die Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius oberhalb von Endenich, wo heute die Marterkapelle steht, hingerichtet worden sein. Dort wird am Sonntag ein Kapellenfest gefeiert. Eröffnet wird es um 11 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Maria Magdalena mit Dechant Alfons Adelkamp und Kaplan Kai Amelung. Die Chorgemeinschaft St. Maria Magdalena gestaltet die Messe musikalisch. Danach zieht die Prozession den Kreuzberg hinauf zur Marterkapelle, wo um 16 Uhr eine Andacht und um 17 Uhr die Vesper gefeiert werden. Zum Abschluss des Festes beginnt um 19 Uhr eine feierliche Abendandacht (Komplet) in der Marterkapelle, bevor die Prozession mit Kerzen und Fackeln und wieder zur Pfarrkirche zieht. (wki)
STADTPATRONE
Weil Cassius und Florentius der Überlieferung nach im 3. Jahrhundert, also weit vor der Trennung der Christenheit gelebt haben, gelten sie als „Heilige der ungeteilten Christenheit“ und werden gleichermaßen von katholischen, orthodoxen und orientalischen Christen, von der Ost- und Westkirche, in Orient und Okzident verehrt. Sie sind ferner neben dem Heiligen Stephan auch die Patrone der Rumänisch-Orthodoxen Gemeinde und deren neuer Kirche.
In der griechisch-orthodoxen Kathedrale sind die Stadtpatrone sind in Lebensgröße neben dem Eingang im Inneren des Gotteshauses dargestellt. (r.)
