Vermisstes Ehepaar HagenErmittler gruben Garten um

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Seit 20 Jahren spurlos verschwunden: Das Ehepaar Doris und Winfried Hagen.(Foto: Archiv)

Seit 20 Jahren spurlos verschwunden: Das Ehepaar Doris und Winfried Hagen.(Foto: Archiv)

Bonn/Meckenheim – So ein Kriminalfall erledigt sich nie: Auch wenn das Verschwinden der Eheleute Winfried und Doris Hagen aus Bonn-Heidebergen bereits 20 Jahre zurückliegt. Aber da es um Mord geht, bleibt er den Ermittlern lebenslang erhalten. Und jede noch so kleine Chance, den Fall aufzuklären, setzt eine neue Ermittlungslawine nach sich. So geschehen am 24. Juni 2014, wie die Rundschau jetzt erfuhr, als ein Großaufgebot der Bonner Polizei, Staatsanwaltschaft und Spurensicherung auf einem Gewerbe-Grundstück in Meckenheim anrückte und es auf den Kopf stellte. Das Grundstück gehörte den Hagens, und seit ihrer Toterklärung im Jahr 2005 gehört es zum Erbe des Sohns wie auch die Villa des Unternehmer-Ehepaares und ein Millionenvermögen.

Sohn erneut in Verdacht

„Durch verschiedene Hinweise“, so bestätigte gestern Staatsanwalt Robin Faßbender, sei der heute 47-jährige Sohn erneut in den Verdacht geraten, mit der Tötung seiner Mutter und seines Stiefvaters etwas zu tun zu haben. Wegen dringenden Tatverdachts seien auch seine Privatwohnung in Aachen und die seines Freundes in Beuel durchsucht worden. Ob dort etwas Brisantes gefunden wurde, dazu sagte Faßbender auf Nachfrage nichts. Aber auch das Meckenheimer Grundstück, auf dem nicht mehr als einige Container stehen, geriet ins Visier der Fahnder. Zwei Wochen lang wurde der Grund mit kleinen Baggern aufgerissen, das Erdreich Meter für Meter umgegraben. Aber die Hoffnung, hier die sterblichen Reste des Ehepaares zu finden, haben sich nicht erfüllt. Damit bleibt das Schicksal der Hagens weiterhin im Dunkeln.

Vor 20 Jahren zuletzt gesehen

Am 13. Juli 1994 wurde das Ehepaar Hagen, damals 49 und 47 Jahre alt, das letzte Mal gesehen. Mit seinem Cockerspaniel wollte es zu einem Segeltörn nach Holland aufbrechen. In Workum aber sind sie nie angekommen. Erst vier Wochen später gab der Sohn eine Vermisstenanzeige auf. In der Villa fand die Kripo Reiseutensilien, Pässe und persönliche Gegenstände. Anzeichen, dass die Eheleute nie nach Holland aufgebrochen waren. Jeder Versuch, etwas über den Verbleib zu erfahren, führte seit dem Verschwinden ins Leere. Selbst die ausgelobte Summe von einer Million Mark für Hinweise blieb unberührt. Auch Freunde hatten Geld gesammelt, um das Schicksal der Hagens aufzuklären: Sie engagierten einen Privatdetektiv und schalteten Suchanzeigen. Alles ohne Erfolg.

Im Juni hatte jetzt die Sendung „Aktenzeichen XY“ den ungelösten Fall aufgegriffen.

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