Frauen-Handball-VerbandsligaHSG Euskirchen dominiert Spitzenreiter BTB Aachen

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Die Euskirchener Spielerin Corinna Schmitz reißt am Trikot der Gegenspielerin.

Corinna Schmitz (li.) packt sich hier Aachens Eyleen Damen.

Die Frauen der HSG Euskirchen sind nun Tabellenführer der Handball-Verbandsliga und das einzige Team, das keinen Punkt abgegeben hat.

HSG Euskirchen – BTB Aachen 24:19 (13:7). Das Spitzenspiel zweier Mannschaften, die noch keinen Zähler abgegeben haben, war eines auf hohem Niveau – mit dem besseren Ende für die Euskirchenerinnen. Es war ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg, zeitweise gab es sogar eine Sieben-Tore-Führung. Euskirchen verdrängt Aachen vom ersten Tabellenplatz und ist das einzige Team in dieser Liga, das noch verlustpunktfrei ist.

Das Wichtigste zuerst

Die HSG-Frauen haben die Hürde BTB Aachen genommen, und das selbstsicher und souverän – ein klares Signal an die Konkurrenz. Mit der HSG ist nach dieser überzeugenden Leistung definitiv in dieser Saison in Sachen Aufstiegsfrage zu rechnen. Die Mannschaft kämpfte bis zum Anschlag und ließ nur 15 Gegentore aus dem Spiel zu.

Das fiel auf

Die Abwehr war der Schlüssel zum Erfolg. Sie verschob immer wieder gut und engte die Räume über die Außen und aus dem Rückraum ein. Aachen war gezwungen, immer wieder in den Sechsmeterraum einzudringen. Zwölf Siebenmeter holte der BTB dabei heraus, von denen aber nur vier den Weg ins Tor fanden. Offensiv lief viel über die immer besser werdende Achse Svenja Bank, Corinna Schmitz und Julia Küffner. Das Trio brachte es auf 17 Tore.

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Unterschiedsfaktor Siebenmeter

Während die HSG ihre vier Siebenmeter sicher verwandelte, waren es Euskirchens Torfrauen Kristina Viehmann und Barbara Seipel, die dem Gegner die Chance auf einfache Tore zunichtemachten. Viehmann, die auch sonst eine bärenstarke Partie zeigte, parierte vier Siebenmeter und guckte zwei zusätzlich an die Latte. Barbara Seipel, die nach einer Verletzungspause für drei Siebenmeter auf die Platte kam, hielt einen und schaute zu, wie ein weiterer in der Schlussphase des Spiels am Tor vorbeiging.

Duell der Topwerferinnen der Liga

Das Duell der beiden besten Werferinnen der Liga ging an Aachen. Eyleen Damen traf im Spiel achtmal, während Corinna Schmitz es dieses Mal auf „nur“ fünf Tore brachte. In der Ligawertung führt die 19-jährige Aachenerin jetzt mit 42 Toren aus fünf Spielen (8,4 Tore pro Spiel) vor Corinna Schmitz, die es auf 37 Tore in vier Spielen (9,25 Tore pro Spiel) bringt.

Das sagt der Trainer

Andreas Kunzke: „Wir hatten einen klaren Matchplan, und diesen haben wir voll und ganz umgesetzt. Uns ist es gelungen, den starken Aufsteiger zum Nachdenken zu bringen, weil wir von Beginn an konzentriert gearbeitet haben. Wir haben eine gute, beinharte Deckung gestellt und vorne die entsprechende Durchschlagskraft an den Tag gelegt. Ich bin stolz auf die Mannschaft, die es heute geschafft hat, den Gegner über den Kampf hinaus klar zu bezwingen. Es ist ein hochverdienter Sieg für uns. Herauszuheben ist neben einer starken Julia Küffner heute definitiv Kristina Viehmann, die überragend gehalten hat.“

Das sagen wir

Die HSG Euskirchen hat sich den Extraapplaus der fast 100 Zuschauer etwa fünf Minuten vor dem Spielende redlich verdient. Die Stärke der Mannschaft ist ihr homogenes Gefüge. Die Spielerinnen pushen sich gegenseitig und klatschen sich immer wieder ab. Mit reichlich Erfahrung ausgestattet, präsentiert sich die Mannschaft selbstsicher und begeistert, stets mit einem Lächeln auf den Lippen, mit erfrischendem Handball den Trainer und die Fans. Nächste Chance, sich davon zu überzeugen: Sonntag, 19. November, 15 Uhr, gegen CVJM Oberwiehl.

HSG Euskirchen: Viehmann, Seipel – Schons, Arends (1), Bank (4), Küffner (8/3), Corinna Schmitz (5/1), Lea Schmitz, Schmidt-Gogo (1), Rak, Jensen, Thome, Springer (2), Viola (3).


Und plötzlich stand die HSG Euskirchen ohne Torwart da

Landesliga Männer: HSG Euskirchen – Birkesdorfer TV II 28:28 (17:12). Wer denkt, schon alles erlebt zu haben, wird nach dem Spiel der HSG Euskirchen gegen den TV Birkesdorf II nur mit dem Kopf schütteln. Mit Aaron Wilden verletzte sich der einzig zur Verfügung stehende Torhüter beim Aufwärmen am Knie und plötzlich stand die HSG ohne Schlussmann da. Ein weiteres Fiasko in der ohnehin schon angespannten Personalunion.

Feldspieler Niklas Müller ging selbstlos als Teamplayer zwischen die Pfosten und Tribünengast Rodger Ody (57 Jahre) fuhr nach Hause, um sich die Tasche zu holen. Die Partie begann pünktlich und aus Feldspieler Niklas Müller wurde der Torhüter Niklas Müller, der in der Anfangsphase gleich einige Bälle parieren konnte.

Während sich Rodger Ody im Kabinengang warmmachte, zog die HSG Tor um Tor davon. Es war ein wirklich guter Auftritt des Heimteams, das in der 41. Minute bis auf acht Tore enteilt war. Dann aber ließen die Kräfte nach und der Gegner verkürzte, bis ihm tatsächlich in der Schlussminute der Ausgleich gelang. Müller blieb, mit Ausnahme eines Siebenmeters, das gesamte Spiel über im Tor, konnte aber den schmerzhaften Punktverlust nicht verhindern, da noch mehr Dramatik hinzukam.

Tobias Schmitz vergab den möglichen Siegtreffer vom Siebenmeterpunkt und so musste sich die HSG am Ende mit einem Zähler zufriedengeben. „Hinten raus hat man gemerkt, dass uns ein paar Körner fehlten und wir einen schmerzhaften Punktverlust hinnehmen mussten“, so ein enttäuschter Trainer Marco Matheis.

HSG Euskirchen: Wilden, Müller, Ody – Trimborn, Bünder, Berbuir (4), Gast (6), Harniss (1), Krug, Henzel (8/1), Schmitz (8), Fuss (1).

Nippes überrollt den TuS Zülpich in der ersten Halbzeit

Turnerkreis Nippes – TuS Chlodwig Zülpich 33:23 (17:7). Die Römerstädter kamen ersatzgeschwächt und ohne echten Kreisläufer überhaupt nicht gut in die Partie beim Tabellenführer. Nippes überrollte den TuS förmlich und bog schon zur Halbzeit auf die Siegerstraße ein. Nach einer intensiven Halbzeitansprache von Trainer Olaf Pohlmeier zeigte Zülpich eine klare Leistungssteigerung und konnte sich in der zweiten Halbzeit ein verdientes Unentschieden erspielen. Zwischenzeitlich schrumpfte der Rückstand auf sechs Tore.

„Nach der Pause hat die Einstellung gestimmt und wir sind aggressiver zu Werke gegangen“, sagt Olaf Pohlmeier. Leider war die Hypothek aus dem ersten Durchgang zu groß, um Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Im Anschluss wurde die Niederlage mit ein paar Bierchen in einem Kölner Brauhaus heruntergespült. Eine Niederlage, die den TuS jedoch nicht umwerfen wird.

TuS Zülpich: Wudarzak, Merckelbach, Waschkau – Wunderlich (2), Harniss (1), Dennis Schüller (7/4), Winkel, Jordan, Horst (2), Daniel Schüller (8), Bus (3).


In Halbzeit zwei spielte sich der TV Palmersheim in einen Rausch

Regionalliga A-Junioren: TuS Königsdorf – TV Palmersheim 24:37 (14:16). Dass es im vierten Spiel mit dem vierten Sieg für die A-Junioren des TV Palmersheim geklappt hat, ist in erster Linie auf eine Leistungssteigerung nach der Pause zurückzuführen. Gegen das Ligaschlusslicht tat sich der TVP-Nachwuchs speziell in Durchgang eins ziemlich schwer. „Hinten haben wir überhaupt keinen Zugriff bekommen und vorne den Torhüter zum Helden geworfen“, fasst Trainer Marco Mayer die ersten 30 Minuten zusammen.

Nach einer Fehleranalyse in der Kabine fand die Mannschaft ihren Rhythmus und konnte sich in allen Belangen steigern. „Nach dem Seitenwechsel stimmte die Torhüterleistung und die Manndeckung hat deutlich besser geklappt, sodass wir uns dann vorne in einen Rausch werfen konnten“, sagt Marco Mayer, der stolz auf die mannschaftliche Geschlossenheit und den Siegeswillen seiner Jungs ist.

TV Palmersheim: Rübenach – Kluß (10/2), Stadler (3), Johnen (8), Nasser Eddine (3), Nzoikanua Domingos (4), Sinaci (6), Sander (3), Simsek.

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