Wie in der Serie14 Hobbyköche zaubern in Euskirchen ein Menü à la „Downton Abbey“

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Marietheres Többens und zwei Hobbyköche arbeiten am Herd.

Bei dem Kocherlebnis mit Marietheres Többens (M.) waren erneut mehr als ein Dutzend Hobbyköche am Werk. Unter anderem setzten die Förderkreis-Vorsitzende Susanne Metz und Clemens Köller das aufwendige Menü um.             

Das Menü orientiert sich an der TV-Serie „Downton Abbey“. An besondere Getränke in Euskirchen wurde natürlich auch gedacht.

Nur langsam wich die Anspannung, die Marietheres Többens während der letzten Stunden fest im Griff hatte. Ein letztes Mal durchwanderte sie alle Räume, die bis vor wenigen Minuten Schauplatz aufgeregter Aktivität waren. Sie ließ ihre Blicke über die Werke schweifen. 14 Hobbyköche vom Förderkreis Kultur und Schlösser hatten, verteilt auf zwei Etagen, das Euskirchener Wohnhaus mit geschäftigem Treiben erfüllt.

Solang wir uns nach dem Kochen immer noch gut verstehen und die Ergebnisse so toll aussehen, ist alles gut gelaufen.
Marietheres Többens, „Chefköchin“

Unzählige Fragen zu den aufwendigen Rezepten und hochwertigen Zutaten waren auf die Gastgeberin des Kochevents eingeprasselt, doch nun war es an der Zeit, die Früchte dieser Arbeit zu kosten.

„Einige Teilnehmer waren heute zum ersten Mal bei einem meiner Kochkurse dabei. Da ist man natürlich noch nicht direkt perfekt eingespielt in der Küche“, erklärte Többens und fügte lachend hinzu: „Solang wir uns nach dem Kochen immer noch gut verstehen und die Ergebnisse so toll aussehen, ist alles gut gelaufen.“

In „Downton Abbey“ geht's um Krieg und Titanic, aber auch ums Essen

Auf sieben DIN-A4-Seiten waren die Rezepte für das Weihnachtsmenü in kurzen Stichworten niedergeschrieben, die Umsetzung wurde angeregt diskutiert. „Jeder Teilnehmer kann seine eigenen Ideen einbringen, die wir dann im Team besprechen. Marietheres behält dabei immer den Überblick, ist aber für neue Inspirationen offen“, lobte Susi Assenmacher: „Mit so vielen Leuten in der Küche zu stehen ist natürlich auch mit einigem Stress verbunden. Wir arbeiten aber immer gemeinsam auf ein Ziel hin und dank dieser lockeren Stimmung steht zu jeder Zeit der Spaß im Vordergrund.“

Die Teilnehmer sitzen am Tisch und prosten sich zu.

Die Dinner-Tafel und die Kleidung der Gäste waren entsprechend dem Motto „Downton Abbey “gestaltet.

Das Menü nahm im Laufe des Abends auf den Tellern Gestalt an. Vom „Wassail“ genannten, punschähnlichen Heißgetränk als Aperitif über ein malaysisches Garnelencurry mit Reisportionen bis hin zu geschmorten Trockenpflaumen und Kastanien wurden die liebevoll dekorierten Teller immer wieder per Handykamera für die Liebsten zu Hause festgehalten.

Der Förderkreis besuchte das Museum Ludwig in Köln

„Das komplette Menü orientiert sich an der englischen Fernsehserie Downton Abbey“, erklärte Marietheres Többens. Diese sei im frühen 20. Jahrhundert angesiedelt und gebe neben Themen wie dem Untergang der Titanic oder dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges auch immer wieder Einblicke in die Küche der Protagonisten.

„Die britische Vorliebe für kräftige, fruchtige Aromen geht zurück auf das Mittelalter“, so Többens: „Die beliebtesten Rezepte zwischen 1912 und 1930 haben die Zeit überdauert.“ Einige dieser Köstlichkeiten wurden nun zum Weihnachtsmenü komponiert.

Susi Assenmacher hält einen Teller mit Garnelen in der Hand.

Gut gelaunt werkelt Susi Assenmacher an ihrem Garnelenmenü.

Die Kursteilnehmer passten sich vor dem Dinner thematisch an. Während einer kurzen Pause schlüpften sie in Anzug und Zylinder oder ein glänzendes Kleid. So nahmen die Hobbyköche kurzerhand die Rollen einer fröhlichen Großfamilie zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts an und genossen ihr Downton-Abbey-Menü.

Mit dem Dinner sollte das Themenwochenende jedoch nicht zu Ende gehen, wie die Vorsitzende des Förderkreises Kultur und Schlösser, Susanne Metz, betonte. „Wir sind sehr froh darüber, unsere Museumsbesuche im Vorfeld mit geselligen Veranstaltungen wie diesem Kochevent eröffnen zu können. Das stärkt nicht nur unser Miteinander im Förderkreis, sondern erlaubt auch einen völlig neuen Einblick in diese Zeit, in die wir anschließend bei einem Rundgang durch das Kölner Ludwig-Museum eintauchen.“

Von der blühenden Kunst- und Kulturszene der 1910er bis 1930er Jahre bis zum aufwendig gedeckten Festtagstisch dieser Zeit erlebten die Teilnehmer eine eindrucksvolle Geschichtsstunde. „Einige Teilnehmer haben mir verraten, dass sie bestimmte Gänge nachkochen wollen“, so Többens: „Das ist natürlich ein schönes Kompliment und ein Zeichen, dass diese Wochenenden des Förderkreises mit sehr viel Freude angenommen werden.“

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