Spektakel auf der BurgDer Schlamm stört die Fans von In Extremo in Satzvey nicht

Lesezeit 3 Minuten
Eine Band steht auf einer Bühne, zur Show gehören auch Feuer-Fontänen. Im Vordergrund recken zahlreiche Fans die Hände in die Höhe.

Pyrotechnik und die Lightshow gehören zu den Konzerten von In Extremo dazu.

In Extremo machten auf ihrer Burgentour Station in Satzvey und begeisterten mehrere Tausend Fans.

Lange Warteschlangen, die teils bis zu den angrenzenden Straßen reichen, und Tausende Besucher sind an einem ereignisreichen Wochenende auf Burg Satzvey keine Seltenheit. Obwohl dies auch am Samstag der Fall war, wirkte das Gelände besonders gegen Abend teils wie leergefegt.

Wo sonst dichtes Gedränge vor den Marktständen herrscht, zeugten lediglich die Wartenden vor den vereinzelten Imbissständen und den Toiletten von den wenige Stunden zuvor eingelassenen Menschenmassen. Näherte man sich jedoch der Wiese, auf der während der Festspiele die Ritterclans ihre Zelte aufschlagen, änderte sich das Bild.

Die Fans warteten in Satzvey seit dem frühen Nachmittag auf In Extremo

Immer lauter dröhnte Musik in den Ohren und mischte sich mit dem Gesang Tausender Besucher. Dicht gedrängt hatten sie sich auf dem Gelände versammelt, lange bevor der Plastikvorhang mit lauten Knall zu Boden fiel und die Musiker von „In Extremo“ ihre ersten Gitarrenriffs anstimmten. Seit dem frühen Nachmittag hatten die Musikfans diesem Augenblick entgegengefiebert, und dies ließen sie die Band mit lautstarken Jubelrufen spüren.

Das Bild zeigt Michael Rhein, den Frontsänger der Band In Extremo, bei einem Konzert.

Frontsänger Michael Rhein präsentierte zur Freude des Publikums auch Titel, die die Band laut eigener Aussage seit fast zehn Jahren nicht mehr live performt hat.

Ein Mann steht mit einem Dudelsack auf einer Konzertbühne.

Der Dudelsack ist genauso wie die Harfenmusik ein fester Bestandteil des Mittelalterrocks von In Extremo.

Die schon zu Beginn des Konzerts ausgelassene Stimmung hatten die Mitglieder der Mittelalterrockband nicht nur der Vorfreude ihrer Fans, sondern auch ihren Vorbands zu verdanken. Mit „The O'Reillys and the Paddyhats“ und „Rauhbein“ hatten die Veranstalter für eine gute Einstimmung gesorgt. Während die Besucher im Laufe des Tages noch mit teils heftigen Regenschauern zu kämpfen hatten, bot sich während der Umbaupause die Möglichkeit, sich von der Sonne ein wenig trocknen zu lassen. Pünktlich zum Startschuss ließen dann lediglich noch der feuchte Rasen und schlammtriefende Schuhe die ständigen Schauer erahnen.

Mittelalterrock mit Dudelsack und Harfe begeistert die Fans

Doch selbst wenn sich der Regen über den gesamten Abend gezogen hätte, wären die hartgesottenen Musikfans wohl keinen Meter gewichen. „So ein Konzert von In Ex lasse ich mir sicher nicht entgehen“, betonte Niklas Keldenich, der die Band auf ungewöhnliche Weise vor über 20 Jahren kennengelernt hatte: „Damals habe ich auf dem Computer ein Spiel namens Gothic gespielt, in dem In Extremo einen Gastauftritt hatte. Ich wusste zu dieser Zeit zwar noch nicht, wer diese Leute überhaupt sind, aber es hat mein Interesse geweckt, und seitdem bin ich großer Fan.“

Das Bild zeigt eine Menge winkender Menschen bei einem Konzert.

Mehrere Tausend Fans feierten das Gastspiel von In Extremo auf der Satzveyer Burg.

Textsicher begleiteten die Mittelalterrockfreunde jeden Song und stimmten selbst bei den in Latein oder Althochdeutsch vorgetragenen Stücken lautstark mit ein. Teils sogar so laut, dass Frontsänger Michael Rhein selbst während der Titel lachend einen Schluck aus seiner Wasserflasche nehmen konnte.

„Diese Mischung aus Rock- und Mittelaltermusik hat mich gleich beim ersten Mal total abgeholt“, berichtete eine begeisterte Konzertbesucherin. Neben E-Gitarre und Bass kommen bei In Extremo auch Dudelsack und Harfe zum Einsatz und verschmelzen zu dieser von vielen Fans hochgelobten Einheit. „Man kann richtig abgehen, freut sich aber auch über die kurzen ruhigeren Parts. Das feiere ich besonders.“ Ähnlich erging es auch den übrigen Besuchern, die den erneuten Zwischenstopp der Band in Satzvey während ihrer Burgentournee trotz wetterbedingter Schlammschlacht genossen.

Rundschau abonnieren