„Internationale Strahlkraft“Kölner Casino soll das größte Deutschlands werden

Lesezeit 2 Minuten

Köln – Das neue Casino am östlichen Ottoplatz in Deutz wird vermutlich das besucher- und umsatzstärkste Deutschlands. Marco Lippert, Sprecher des staatlichen Betreibers Westspiel, rechnet nach der Eröffnung im Jahr 2021 mit bis zu 400 000 Gästen jährlich.

Zum Vergleich: In Duisburg, einem anderen Standort Westspiels, sind es aktuell 300 000. Damit beherbergte die Ruhrmetropole im Jahr 2015 die größte Spielbank der Republik – gemessen an den Besucherzahlen. Der Bruttospielbetrag beträgt jährlich 40 Millionen Euro, davon profitiert auch die Stadt.

Fünf Millionen Euro Steuern jährlich

Lippert sagt mit Blick auf Köln: „Hochgerechnet macht das etwa fünf Millionen Euro pro Jahr an Steuern für die Stadt.“ Hinzu käme der gleiche Betrag für unter anderem Einzelhandel, Öffentlichen Nahverkehr oder Taxi-Unternehmen, weil sie von der Ansiedlung profitierten.

Wie berichtet, hatte eine Jury am Mittwoch getagt, um die Entwürfe der 18 Architekturbüros für die Gestaltung der Spielbank zu bewerten. Auf dem geteilten ersten Platz landeten AIP aus Düsseldorf sowie „Allmann Sattler Wappner“ aus München. Somit gab es keinen zweiten Rang, Gernot Schulz aus Köln landete auf Platz drei. Laut Westspiel planen „Allmann Sattler Wappner“ eine paillettenartige, fast sinnlich erscheinende Fassade, AIP hingegen setzt auf Sandstein-Optik.

Welcher der Vorschläge umgesetzt wird, zeigt das weitere Verfahren. Hier zu sehen ist der Entwurf des Büros AIP.

Welcher der Vorschläge umgesetzt wird, zeigt das weitere Verfahren. Hier zu sehen ist der Entwurf des Büros AIP.

Das nun anstehende Verhandlungsverfahren soll zeigen, welcher Entwurf umgesetzt wird. Laut Westspiel spielt dabei das beste Preis-Leistungs-Verhältnis eine Rolle. Die Baukosten liegen wohl bei 23,17 Millionen Euro. Westspiel-Geschäftsführer Steffen Stumpf sagt: „Es wird sich in den kommenden Monaten zeigen, welcher Siegerentwurf tatsächlich gebaut wird.

Ein fulminantes Casino für Köln

Gleichwohl steht bereits jetzt fest: Köln bekommt ein fulminantes Casino mit internationaler Strahlkraft.“ Und Stadtentwicklungsdezernent Franz-Josef Höing sagt: „Das neue Haus wird dem Ottoplatz guttun und sein Gesicht prägen, ihm mit stimmigen Proportionen eine Fassung und neue Kontur geben.“

Etwas mehr Mut hätte sich SPD-Fraktionsgeschäftsführer und Jurymitglied Martin Börschel gewünscht: „Es waren wenig wirklich spektakuläre Entwürfe dabei. Standort und Nutzung hätten das gerechtfertigt.“ Und Ralph Sterck, Fraktionschef der FDP, sagte: „Der Entwurf von Allmann ist der mutigste und lässt das Casino nach außen am interessantesten erscheinen.“

Mitte 2018 sollen die Bauarbeiten auf dem rund 2300 Quadratmeter großen Grundstück beginnen. Zu möglichen archäologischen Funden im Zuge der Vorbereitung sagte Lippert: „Da kann ich Entwarnung geben.“ Trotzdem sei die Fläche „eine Herausforderung“ – unter anderem wegen der U-Bahn. Die Stadt ändert nun noch den Bebauungsplan, weist die Fläche als „Sondernutzung mit der Zweckbestimmung Spielcasino“ aus.

Rundschau abonnieren