73 Meter hohes HochhausSo soll der LVR-Neubau in Deutz einmal aussehen

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Zukunft: Die Aachener Architekten kadawittfeld wollen ein bis zu 73 Meter hohes Hochhaus realisieren. (Visualisierung: kadawittfeld)

Zukunft: Die Aachener Architekten kadawittfeld wollen ein bis zu 73 Meter hohes Hochhaus realisieren. (Visualisierung: kadawittfeld)

Köln – Die Entscheidung fällt spät am Montagabend. Gegen 21 Uhr – nach zwölf Stunden – hat das 31-köpfige Preisgericht sich geeinigt, die drei Sieger des Architekturwettbewerbs für den Neubau des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) in Deutz gegenüber des Bahnhofes einstimmig festgelegt. Auf Rang eins landet das Aachener Büro „kadawittfeldarchitektur“: Zum einen, weil das bis zu 73 Meter hohe Hochhaus laut Jury schlank daherkommt. Und zum anderen, weil zwischen dem Gebäude und der angrenzenden Opladener Straße ein 75 Meter langer Vorplatz entsteht.

Platz zwei kommen aus Hamburg und Berlin

Hinter dem Aachener Gewinner folgen SAA Schweger Architekten (Hamburg) und Barkow Leibinger Architekten (Berlin). Der reine Bau soll 89,2 Millionen Euro kosten – grob geschätzt. Insgesamt investiert der LVR 145 Millionen Euro, darin enthalten sind unter anderem die Planungskosten.

Welcher der drei Entwürfe den Zuschlag bekommt, klären nun Verhandlungen, spätestens im April soll das Verfahren beendet sein. Denn die Preisträger müssen noch nacharbeiten, Kleinigkeiten verbessern, wie der Jury-Vorsitzende Jörg Aldinger sagt: „Kein erster, zweiter oder dritter Preis ist fehlerfrei, es ist immer nur eine Zwischenstufe.“ Der Sieger etwa soll die Fassadenhöhe zur angrenzenden Siegesstraße überdenken, weil laut LVR-Direktorin Ulrike Lubek eine Schlucht entstehen könnte. Möglicherweise wächst das Hochhaus so noch, laut Baudezernent Franz-Josef Höing aber nicht über 73 Meter. Der Siegerentwurf weist bislang 67,50 Meter auf.

Gegenwart: Links liegt das LVR-Hochhaus. Gegenüber davon befinden sich das KölnTriangle und der Deutzer Bahnhof (ganz rechts). Und auf der anderen Rheinseite steht der Dom. (Foto: Belibasakis)

Gegenwart: Links liegt das LVR-Hochhaus. Gegenüber davon befinden sich das KölnTriangle und der Deutzer Bahnhof (ganz rechts). Und auf der anderen Rheinseite steht der Dom. (Foto: Belibasakis)

LVR hat Sanierungsbedarf

Wie berichtet, arbeiten derzeit 620 Mitarbeiter in den Gebäuden aus dem Jahr 1966, der LVR zog 1986 ein. Doch die Räume haben laut Lubek „immensen Sanierungsbedarf“. Und: Der LVR braucht mehr Platz, weil er dort bis zu 1000 Mitarbeiter unterbringen will. Deshalb ziehen die 620 Menschen 2019 vorübergehend aus – wohin, ist unklar. Dann beginnt der Rückbau des bisherigen, 54 Meter hohen Hochhauses, zwei Jahre später soll der Neubau starten, 2024 stehen.

Der LVR hatte laut eigener Aussage unter anderem wegen der besorgten Nachbarschaft die Bauleitplanung unterbrochen, den Architekturwettbewerb vorgezogen, damit die Bürger sich etwas Konkretes vorstellen können. „Es kann eine Belastung sein, weil es ja auch eine Veränderung des privaten Raums für die Menschen ist“, sagte Lubek. 21 Architekten hatten Entwürfe eingereicht, um die laut Aldinger „herausfordernde Herausforderung“ im Umfeld zu Dom, Rhein und Deutzer Bahnhof zu lösen. Denn auch der Internationale Rat für Denkmalpflege saß in der Jury, hatte ein Auge auf die Pläne, die sich laut Lubek zwar nicht in der Schutzzone des Doms, aber in der sogenannten Pufferzone befinden.

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