Firma CoptrWarngerät warnt Bevölkerung nun am Aachener Weiher vor Katastrophen

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aachener Weiher

Der Aachener Weiher.

Köln – Den hektischen Zweiklangton der neuen Warnanlage am Aachener Weiher kann man kaum überhören. Andreas Frauen (27) unterbrach seine Jogging-Runde und fragte nach, was denn die Durchsage bedeutete, die er wegen des Windes nicht verstanden hatte. Aber im Falle eines Falles wäre er gewarnt gewesen, und dafür ist das neue Gerät namens „Tube“ (Röhre auf Englisch) da, das die Firma Coptr nur 900 Meter von der Firmenzentrale im Belgischen Viertel entfernt aufstellen ließ.

Die Stadt zahlt für das Gerät und den am Dienstag von Geschäftsführer Philipp Kominek gestarteten Probebetrieb nichts. „Sie hat lediglich den Grund und Boden zur Verfügung gestellt.“ Bis zum September 2020 soll nun mit allerlei Hilfsmitteln getestet werden, ob die Anlage auch von Menschen verstanden wird, die sie nicht kennen.

Anlage könnte auch W-Lan Hotspot sein

Das System ist nicht neu. In Verbindung mit Wetterdaten und Aufzeichnungen über aktuelle Blitzeinschläge setzt Coptr ähnliche Geräte bereits auf Golfplätzen ein, neuerdings auch beim Trainingsplatz der Fußballer von Werder Bremen. „Doch Golfer wissen über das Verhalten bei Gewitter und die Warnsignale Bescheid“, erklärte Kominek.

Nun kommen neue Herausforderungen auf die Erfinder hinzu. Per Lautsprecher und Leuchtschrift kann die Stadt zum Beispiel nach einem Sturm vor herbfallenden Ästen warnen. Die Feuerwehr kann sich auf die Lautsprecher schalten und etwa vor Gift in der Luft warnen, und es gibt Unwetterwwarnungen, wenn in unmittelbarer Umgebung des Aachener Weihers Orkanböen oder heftige Regengüsse zu befürchten sind, vor denen man sich besser in Sicherheit bringt. „Da hat man dann noch etwas Zeit, seine Sachen zu packen“, sagt Kominek.

Coptr will vor allem Kommunen begeistern. „Auch für Tennisplätze, Schwimmbäder und Schulen ist das interessant, noch mehr für Baustellen“, sagt Kominek. Denn ist jemand erst einmal gewarnt, sehe auch die Haftungsfrage anders aus. Technisch gesehen kann die Anlage auch W-Lan-Spot sein. „Doch dazu bräuchten wir mehr als nur etwas Sonnenenergie.“

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