Gewerbegebiet LövenichElektrogroßhandel noch ohne Telefon

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Rouven Heinrichs

Um den Glasfaseranschluss für seine Firma hat Rouven Heinrichs monatelang gekämpft. Nun ist er da, aber tot.

Köln – "Ich habe Muffensauen", sagt Rouven Heinrichs. Der Geschäftsführende Gesellschafter der Elektrogroßhandelsgesellschaft mbH Kreuser & Jansen bangt um sein Unternehmen - weil am neuen Firmenstandort im Gewerbegebiet in Lövenich kein Telefonanschluss aktiv wird. "Die Firma ist zu 100 Prozent auf einen Auftragseingang per Telefon angewiesen.

Wenn das in den nächsten zwei Wochen nicht klappt, sehe ich den 1984 gegründeten Betrieb mit 15 Mitarbeitern und sechs Millionen Euro Jahresumsatz den Bach runtergehen." Gestern erhielt Heinrichs eine weitere schriftliche Abfuhr von der Telekom, die er mit einem Anschluss beauftragt hat. "Am Dienstag soll es einen neuen Verbindungsversuch geben, aber ich glaube nicht mehr daran. Seit einem halben Jahr heißt es schon, das klappt."

Die Kölner Wirtschaftsförderung setzt sich täglich mit Anrufen bei der Telekom für den Unternehmer ein, zumal wohl auch im Liegenschaftsamt nicht alles bestens gelaufen sein muss. Wirtschaftsförderer Karl-Heinz Merfeld will dort nachhaken: "Wenn wir verkaufen, dann voll erschlossen. Und ein Glasfaserkabel mit 50 Mbit ist dabei der Mindeststandard und so selbstverständlich wie Kanal, Strom und Wasser." Allerdings gebe es das Kabel nicht schon mit der Unterschrift beim Notar, sondern erst mit dem Bau eines Gebäudes, weil festgelegt sein müsse, wo der Anschluss hinkomme. Und da hakte es laut Heinrichs.

Baupläne seien schon vorigen Sommer hin und her gegangen. Zu Jahresbeginn habe er sich auf Drängen der Telekom selbst um eine Aufbruchgenehmigung kümmern müssen, bis rauskam, dass es die längst gab. Der Schriftwechsel mit der Telekom füllt inzwischen zwei Aktenordner. Inzwischen ist Glasfaser verlegt. Doch es kommt kein Signal an und der Umzugstermin rückt näher. "Mit dem Bau des Netzes allein ist es allerdings noch nicht getan", erklärte die Telekom gestern auf Anfrage der Rundschau: Die Netzdaten müssten erst erfasst und die Anschlüsse gebucht werden: "Wir hoffen, dass Anfang nächster Woche alle Systeme abgeglichen sind."

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