Kintaro„Am Anfang die Tür eingerannt“

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Ein (Ehe-)Leben für Sushi: Hedwig und Takusaburo Arakawa betreiben ihr Restaurant seit 25 Jahren.

Ein (Ehe-)Leben für Sushi: Hedwig und Takusaburo Arakawa betreiben ihr Restaurant seit 25 Jahren.

Köln – Hedwig und Takusaburo Arakawa haben in diesem Jahr viele Feste zu feiern. Nicht nur, dass ihr Restaurant Kintaro an der Friesenstraße seit 25 Jahren die Kölner mit traditionell japanischen Gerichten begeistert. Seit 30 Jahren sind die Kölnerin und der gebürtige Japaner auch miteinander verheiratet – sie leben und arbeiten jeden Tag zusammen.

Im Oktober 1988 eröffneten Takusaburo und Hedwig, genannt Hedi, das erste Sushi-Restaurant in Köln. Den Dom in Sichtweite servieren die Kölnerin und ihr japanischer Ehemann köstliche Leckereien aus Japan.

Für die beiden zählen nur die Authentizität ihrer Speisen und das Wohlbefinden der Gäste. „Wir servieren seit 25 Jahren traditionelle japanische Speisen, nichts Neumodisches“, erklärt Hedi. Das Personal für die Küche und den Service suchen sie in Japan, die Bilder an den weißen Wänden des Restaurants zeigen japanische Motive, selbst das Geschirr ist aus Japan mitgebracht.

Schwierig war es damals nicht, den rohen Fisch und andere japanische Spezialitäten an die Kölner zu bringen. „Die Leute haben uns am Anfang die Türen eingerannt, es war so ein Chaos“, erinnert sich Hedwig Arakawa lachend an die erste Woche im Restaurant. „Vor allem, weil gerade die Photokina war und dadurch viele Japaner in Köln“.

Nach ihrer Hochzeit im Jahr 1983 lebten Takusaburo und Hedi drei Jahre in Japan, doch vor allem das Heimweh des kölschen Mädchens, das fließend Japanisch spricht, führte die beiden 1986 zurück an den Rhein. „Noch heute fahre ich jede Woche zum Einkaufen nach Zollstock, treffe alte Bekannte, ich liebe eben mein Veedel.“

Auch die Gäste sind den Arakawas treu geblieben, sie schätzen die japanisch-kölsche Atmosphäre. Viele kommen mittlerweile in zweiter Generation und bringen wieder ihre Kinder mit. Mit vielen Gästen sind enge Freundschaften entstanden. Zudem bietet das Kintaro, was so viel wie „Goldjunge“ bedeutet, einmal im Monat Sushi-Kurse an, bei denen Sushimeister Takusaburo mit den Gästen in der Küche steht.

Doch wie fühlt man sich als Paar, das seit 25 Jahren jeden Tag miteinander arbeitet und lebt? „Wir können immer noch zusammen lachen“, erklärt Hedi ihr Geheimnis. Und ihr Mann fügt schmunzelnd dazu: „Ich hab zum ersten Mal in meinem Leben so lang eine Frau“.

Im September wird es ein großes Fest geben, zu dem viele Stammgäste, Freunde und Bekannte eingeladen sind. Denn es gibt noch mehr zu feiern: den 60. Geburtstag von Takusaburo und den Geburtstag seiner Frau: „Ich werde im Juli 65 Jahre und arbeite immer noch mit Spaß und Freude wie am ersten Tag im Restaurant.“ Bei den Speisen sind sich die Arakawas treu geblieben, es hat sich kaum etwas verändert. Am beliebtesten sind „Horenso no gomaae“, also Spinat mit Sesamsoße, den es für 4,40 Euro gibt, die gemischten Sushiplatten ab 16 Euro oder die Yakitori-Spieße, Hähnchenspieße mit Lauch in einer Spezialsoße für 5,50 Euro.

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