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Kommentar zur Erdogan-KundgebungEin hoher Preis, den die Demokratie zahlen muss

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Mehrer Tausend Deutsch-Türken sind zu der Großdemo nach Köln gekommen.

Köln – So gut behütet und beschützt wie an diesem Sonntag war Köln wohl noch nie. 2700 Beamte, Wasserwerfer, Hunderte von Einsatzfahrzeugen – mit ganz großem Aufwand ist es der Polizei gelungen, für einen weitgehend friedlichen Verlauf dieses Super-Demonstrations-Sonntags zu sorgen.

Dafür kann man sich bei all den Polizisten, die sich wieder mal einen Großteil ihres Wochenendes um die Ohren schlagen mussten, nur bedanken. Und Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies muss man konzedieren: Seine Behörde hat diese Riesen-Herausforderung gestemmt, das Konzept der starken Präsenz ist aufgegangen.

Brenzlig wurde es wie erwartet nicht bei der Großkundgebung der Erdogan-Anhänger am rechten Rheinufer. Deren Veranstaltung war gut organisiert und verlief weitgehend friedlich.

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Für Krawall sorgten einmal mehr die rechten Demonstranten, die dem Aufruf von „Pro NRW“ gefolgt waren und die allgemeine Gemengelage für ihre abstrusen Ziele ausnutzen wollten. Mit konsequentem Vorgehen hat die Polizei es aber auch hier geschafft, eine drohende Eskalation im Keim zu ersticken.

Ein friedlicher Sonntag, so könnte also das Fazit lauten. Zu dieser Erkenntnis gehört aber auch, dass dafür ein immenser Aufwand nötig war. Nur so ist es gelungen, hier das Demonstrationsrecht für Menschen zu garantieren, die ihrerseits Anhänger desjenigen sind, der eben dieses Recht in der Türkei mit Füßen tritt. Das mutet wie bittere Ironie an. Aber es ist der Preis, den die Demokratie zahlen muss.

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