Mord in WeidenMann soll schwangere Ehefrau erschossen haben – Prozessbeginn

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Spurensicherung an der Schule: Neben dem Gebäude wurde im November 2016 der Leichnam einer jungen Frau gefunden.

Spurensicherung an der Schule: Neben dem Gebäude wurde im November 2016 der Leichnam einer jungen Frau gefunden.

Köln – Von Montag an muss sich ein Mann (48) vor dem Landgericht verantworten, der Ende November 2016 in Weiden seine Ehefrau getötet haben soll. Dem Angeklagten wird Mord aus Heimtücke vorgeworfen. Er soll die 36-Jährige in der Nähe des Schulzentrums Weiden mit zwei Schüssen umgebracht haben. Einmal soll der Angeklagte der Frau in die Brust und einmal in den Kopf geschossen haben. Für den mit Spannung erwarteten Prozess sind acht Verhandlungstage vorgesehen.

Bei der Suche nach dem Motiv kam die Polizei zunächst nicht entscheidend weiter. Doch dann kristallisierte sich nach Zeugenvernehmungen heraus, dass der Ehemann offenbar nicht mit dem westlich orientierten Lebensstil seiner Ehefrau einverstanden war – beide stammen aus dem Iran.

Suizidversuch nach Bluttat

Beim Besuch eines Weihnachtsmarktes soll es vor der Tat zu einer Auseinandersetzung über das Verhalten der Frau gekommen sein, hier habe der Ehemann die Entscheidung getroffen, seine Frau zu töten, so die Ermittler. Auf dem Weihnachtsmarkt soll er seiner Frau verboten haben, Glühwein zu trinken. Nach der Tat versuchte sich der 48-Jährige umzubringen.

Wie aus den umfangreichen Akten von Polizei und Kölner Staatsanwaltschaft hervorgeht, hatte der Angeklagte seine Frau 2016 über einen gemeinsamen Bekannten kennengelernt und später in Dänemark geheiratet. Dies war die vierte Ehe des Angeklagten, in einem Fall soll es eine Scheinehe gewesen sein, damit der 48-Jährige nicht abgeschoben wird.

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