Projekt „Open Power“Künstler zeigt hundert freie Steckdosen in Köln

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Köln – Mindestens hundert Steckdosen sind in Köln rund um die Uhr frei verfügbar. An den verschiedensten Orten fand der Künstler Andrey Ustinov im Laufe des letzten Jahres Möglichkeiten, kostenlos Strom zu beziehen.

Sein Projekt „Open Power“ entstand, als er auf der Suche nach Strom im öffentlichen Raum war. Dabei entdeckte Ustinov eine Steckdose auf der Rückseite eines Fähranlegeschildes am Rheinufer zwischen Hohenzollernbrücke und Messegelände. Sie brachte ihn auf die Idee, weitere zu suchen und in einer Karte zu verzeichnen. „Ich finde, Energie sollte heutzutage der Allgemeinheit gehören, so wie Luft oder Wasser“, erklärt Ustinov.

Die Karte schmückt nun die Rückseite eines Schildes am Kennedyufer: Für kurze Zeit konnten Spaziergänger die Karte mit den Steckdosen direkt vom Weg zwischen Brücke und Messehalle aus sehen – die eigentliche Beschriftung der Oper Köln war dadurch nur noch vom Rhein aus sichtbar.

Die Weisbarth Fahrgastschiff GmbH, die Operngäste zum Staatenhaus bringt, war verärgert und erlaubte dem Künstler schließlich für 150 Euro, das Schild in einer Performance am vergangenen Freitag umzudrehen. Wie lange die Karte hängenbleibt, ist unbekannt. Darauf ist auch eine Steckdose in Ustinovs Wohnzimmer in Buchforst verzeichnet. Wer diese nutzen will, kann einen Termin ausmachen und vorbeikommen. (mbr)

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