Verkehr in KölnRechtsabbiegerspur Am Domhof verwirrt viele Verkehrsteilnehmer

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Köln – Es braucht nur 20 Minuten. Stellt man sich so lange an die neu gestaltete Abbiegespur Am Domhof, werden einem alle Fehler vorgeführt, die dort gemacht werden können. Die Fläche, auf der der Bürgersteig und die Spur für Rechtsabbieger einheitlich gestaltet und mit einer Rinne von der asphaltierten Fahrbahn abgegrenzt sind, lässt vor allem ortsunkundige Autofahrer oft ratlos zurück.

Anfang Dezember hatte die Verwaltung die Mischfläche freigegeben. Weil die Abbiegespur genau wie der Bürgersteig mit Grauwacke-Steinen gestaltet ist, scheint sie auf den ersten Blick nicht zur Straße zu gehören. Die Verwaltung hat diese Verkehrsführung extra zum Weihnachtsgeschäft frei gegeben, um die damals angespannte Verkehrslage aufzulockern. „Und im Advent hat das auch ganz gut funktioniert“, sagt Angela Stolte-Neumann, Leiterin der Planungsabteilung im Verkehrsamt der Stadt. Im dichten Verkehrsstrom habe sich einer an dem anderen orientiert und sich so zumeist zurecht gefunden.

Doch nun ist eine verkehrsarme Zeit. Am Domhof sind jetzt viele Autofahrer auf sich selbst gestellt – und damit nicht selten verwirrt. Erkennbar ist das schon an der zögerlichen Anfahrt zur Ampelanlage. Klar ist den meisten Autofahrern, sie wollen nach rechts in Richtung Rheinufer, so wie es die Ausschilderung auch erlaubt. Doch viele von ihnen erkennen die Abbiegespur – Ton in Ton mit dem Bürgersteig – nicht sogleich. Und stehen sie erst an der Ampel, ist es für korrektes Verhalten zu spät. Entweder setzten sie zurück, um doch noch auf die Abbiegespur zu kommen, oder sie biegen hinter der Ampel widerrechtlich rechts ab. In nur 20 Minuten nutzen jeweils drei Autos die eine oder andere Variante. Beides gefährdet die Radfahrer auf der Radspur.

Martin Kanel ist einer dieser Radfahrer. Die Strecke Am Domhof nutzt er regelmäßig. „Anfangs fand ich das hier grauenhaft“, sagt er der Rundschau. Mittlerweile habe er sich an die Verkehrsführung und die Gefahren, die sie für ihn berge, gewöhnt.

„Wir werde das den Januar über noch beobachten“, sagt Angela Stolte-Neumann. „Dann führen wir noch Gespräche, unter anderem mit dem ADFC und schauen schließlich, ob wir das mit Beschilderungen und Markierungen noch nachdrücklicher gestalten.“ Doch man wolle auf keinen Fall auf der Kreuzung einen Schilderwald erzeugen.

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