Virtual RealityEine virtuelle Zeitreise durch die Kölner Altstadt

Lesezeit 2 Minuten
„TimeRide“ nennt sich das Unternehmen, das für die historischen Filme verantwortlich ist. Die Besucher sollen bei einer Fahrt durch die Altstadt in das Leben im Köln vor über 100 Jahren eintauchen.

„TimeRide“ nennt sich das Unternehmen, das für die historischen Filme verantwortlich ist. Die Besucher sollen bei einer Fahrt durch die Altstadt in das Leben im Köln vor über 100 Jahren eintauchen.

Köln – In einem Waggon der ersten elektrischen Straßenbahn geht es durch Köln: Es ist 1907. Auf der Fahrt durch die Altstadt gibt es viel zu sehen. Da ziehen Bauern ihre Karren mit Gemüse zum Heumarkt. Vorbei geht es an Arbeitern, die beim Bau der Hohenzollernbrücke schuften, man hört das Bimmeln der Bahn, die Stimme des Schaffners und das Klimpern der Münzen. Als wäre man selbst dort.

Mit Holpern, Brummen und Fahrtwind

Das macht die sogenannte Virtual-Reality-Technologie (VR) möglich: Mithilfe einer Datenbrille und Kopfhörern können sich Besucher ab Herbst in einer ständigen Ausstellung auf eine virtuelle 360 Grad-Zeitreise durch das wilhelminische Köln auf dem Höhepunkt der Industrialisierung begeben. Platz genommen wird dabei direkt am Alter Markt – gegenüber dem Denkmal von Jan-von-Werth – in einem nachgebauten Straßenbahn-Waggon: Es holpert, es brummt – sogar Fahrtwind soll es auf der rund 15-minütigen virtuellen Tour geben.

„TimeRide“ lässt Besucher in das damalige Leben eintauchen

„TimeRide – Reise ins alte Cöln“ heißt das historische Start-up von drei jungen Kölnern, das die Besucher mit neuester Technik in das damalige Leben und Treiben eintauchen und sie selbst zu Zeitzeugen der pulsierenden Epoche werden lässt. „Ein solch multisensorisches VR-Erlebnis ist bisher weltweit einmalig“, behauptet Geschäftsführer Jonas Rothe, der das Unternehmen zusammen mit Matthias Flierl und Cornelius Wien 2016 gegründet hat. Zurzeit baut das Trio die ehemalige 90 Quadratmeter große Schlecker-Filiale auf dem Alter Markt in eine ständige Ausstellung über das Köln der Jahre 1907 bis 1910 um.

Stereoskopische Fotografien

Vorlage für die virtuelle Zeitreise durch das alte Köln waren Fotos und Filme aus verschiedenen Archiven. Vor allem bei den KVB, so Rothe, habe man viel Unterstützung erfahren. „Jedes Haus, jede Szene ist am Computer komplett rekonstruiert worden“, so der junge Gründer, der Kultur- und Musikmanagement an der Hochschule für Musik und Theater in München studierte und schon in seiner Masterarbeit Konzepte für ein Museum der Zukunft entwickelte.

Stereoskopische Fotografien der um 1900 populären Kaiserpanoramen und Filmdokumentationen runden das Konzept von „TimeRide“ ab: Ein Besuch soll dort rund 45 Minuten dauern. Das Angebot richtet sich an geschichts- und technikbegeisterte Kölner, Touristen und Schulen. Die Höhe des Eintrittspreises stehe noch nicht fest. Sollte das Unternehmen erfolgreich sein, wolle man auch in andere deutsche Städte expandieren. „Wir fangen in Köln an, weil sich die Menschen hier stark mit ihrer Stadt identifizieren.“

Am 4. und 5. Juli hat das junge Unternehmen bei der Group Travel Expo in Deutz seinen ersten Messeauftritt.

Rundschau abonnieren