„Villa Schmitz“Fachwerk und Garten – Das Ehepaar schuf sich ein kleines Paradies

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Unzählige Stunden Arbeit stecken im prächtigen Garten und Hof von Ulla Schmitz-Kühl in Flamersheim.

Unzählige Stunden Arbeit stecken im prächtigen Garten und Hof von Ulla Schmitz-Kühl in Flamersheim.

Euskirchen-Flamersheim – Es ist ein kleines Paradies, das sich Ulla Schmitz-Kühl und ihr Mann Ludwig Schmitz in Flamersheim geschaffen haben. Ein Paradies, das eine Art Lebensaufgabe geworden ist. „Irgendwas ist immer zu tun“, sagte die ehemalige Sport- und Kunstlehrerin am Euskirchener Emil-Fischer-Gymnasium. Die etwa 400 Quadratmeter müssen nun mal in Schuss gehalten werden.

Fachwerkanwesen eigenhändig renoviert

„Irgendwas zu tun“ hat das Ehepaar in Flamersheim seit mehr als 40 Jahren. Das alte Fachwerkanwesen an der Horchheimer Straße haben sie im Laufe der Jahre praktisch komplett entkernt, auf Vordermann gebracht und zu einer Wohlfühloase umfunktioniert.

Viele Details gab es in der Hofanlage in Flamersheim jetzt auch im Rahmen der „Offenen Gartenpforte“ zu entdecken. Da hing beispielsweise eine Glühbirne in einem Rosenstrauch, oder selbstgemachte Keramiken zogen die Besucher in ihren Bann. „Einen schönen Garten zu haben, heißt, auch nicht fertig zu sein“, sagte ein Besucher. Dem konnte Ulla Schmitz-Kühl nur beipflichten.

Hofanlage stammt aus 17. Jahrhundert

Gleichzeitig offenbarte sie aber auch ein paar Geheimnisse des Anwesens. „Unter einer Tapete haben wir eine mit Bleistift auf die Wand geschriebene Nachricht eines unbekannten Mannes gefunden. Er grüßt seine Frau. Die Nachricht stammt aus der Zeit um 1920“, so Schmitz-Kühl. Das Fronthaus im klassizistischen Stil mit dem eindrucksvollen zweiseitigen Treppenaufgang an der Straßenseite ergänzte um 1800 die bereits bestehende Hofanlage aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.

Kombiniert wird das Fachwerk der Fassade im Innenhof mit einer modernen Gartengestaltung, die das Ehepaar selbst vornimmt. „Meine Frau hat die Ideen, und ich führe sie aus“, erklärte der gelernte Landwirt Ludwig Schmitz. Eine „sichere Arbeitsstelle“ sei das ehemalige Handelshaus, das sie 1971 übernommen haben.

Ort der Inspiration und Erholung

Schließlich habe er immer irgendwas zu tun. „Während meine Kollegen in den Sommerferien auf Weltreise gingen, standen wir auf dem Gerüst und haben das Haus saniert“, berichtete die ehemalige Lehrerin. Den Garten nutze das Paar zur Erholung, zur Inspiration und einfach als Ort zum Wohlfühlen.

In der unteren Etage hat die ehemalige Pädagogin ihre Werkstatt eingerichtet. Es gibt praktisch nichts, was sie nicht aus Keramik anfertigt. Zwischen ihren Unikaten findet sich immer mal wieder ein Exemplar der Rakukeramik. Für diese spezielle Art habe sie sich einen Ofen gekauft, der mit Gas oder Holz geheizt werde. Der Glasurbrand ist dabei das Besondere.

Nutz- und Skulpturengarten

Doch die Kunstwerke sind nur ein Teil des Ganzen. Das gesamte Anwesen mit der großen Scheune, hinter der sich ein Skulpturengarten befindet, der gleichzeitig ein Nutzgarten ist, in dem Tomaten und Rhabarber wachsen, ist einzigartig.

Tee kocht Schmitz-Kühl nämlich auf einem alten Herd, der auch im Kommerner Freilichtmuseum stehen könnte. Und auch so taucht man in Flamersheim eigentlich komplett in eine andere Welt ein, denn sobald man auch nur einen Schritt durch das große Holztor gemacht hat, kann man sich der Faszination „Villa Schmitz“ nicht mehr entziehen – es gibt nämlich immer etwas zu entdecken.

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