Mechernich-Strempt – Am Mittwochnachmittag ist der neue gemeinsame Betriebshof des Kreises Euskirchen auf dem Gelände des Abfallwirtschaftszentrums (AWZ) in Strempt eröffnet worden. Seit gestern ist der neue Standort die Arbeitsstätte von insgesamt 77 Mitarbeitern. „Der Zeit- und der Kostenplan für das Großprojekt konnten exakt eingehalten werden“, freute sich Manfred Poth, der Allgemeine Vertreter des Landrates, bei der Eröffnung. Sechs Millionen Euro wurden investiert. Die Bauzeit erstreckte sich über 14 Monate vom April vergangenen Jahres bis zum Juni dieses Jahres. „Das war sehr zügig“, sagte Poth.

Für das Projekt selbst hatte es aber einen ziemlich langen Anlauf gebraucht. Bereits 1993 war über ein Gutachten empfohlen worden, den Kreisbauhof in Oberhausen mit dem damaligen Betrieb der Zentralen Mülldeponie zusammenzulegen. „Der zweite Versuch war jetzt von Erfolg gekrönt“, berichtete Poth weiter.

Der politische Startschuss fiel im April 2014, als der Kreistag die Verlagerung des Kreisbauhofs vom Standort in Oberhausen auf das Gelände des AWZ bei Strempt beschloss. Sowohl im Kreisbauhof als auch am ehemaligen Betriebsgebäude des AWZ hätten erhebliche Sanierungsarbeiten angestanden. Poth: „Durch den Neubau an einem gemeinsamen Standort konnten energetische sowie brand- und arbeitsschutztechnische Vorgaben baulich deutlich wirtschaftlicher realisiert werden.“ Es galt, die neuen Gebäude auf dem seit 2005 ungenutzten Areal des ehemaligen Containerbahnhofs in den Abfallwirtschaftsbetrieb zu integrieren. Die Gleisanlagen des Anschlusses der Deutschen Bahn sowie der ehemalige Portalkran und die Containerstellplätze wurden hierzu zurückgebaut.

Nach europaweiter Ausschreibung der Architektenleistungen und einer etwa einjährigen Planungsphase durch ein Bremer Büro konnten im Frühjahr 2016 die Rohbauarbeiten beginnen. Die Gesamtmaßnahme wurde in 25 Einzelgewerken ausgeschrieben und ausgeführt. Wie Poth weiter ausführte, konnten aufgrund der günstigen Wetterlage 2016 die Arbeiten an der Gebäudesubstanz vorangetrieben werden.

Beheizte Fahrzeughalle

Noch vor Weihnachten wurden Verputz und Estrich aufgebracht. Zeitgleich wurde die Holzkonstruktion der Salzhalle errichtet. Die Halle wurde in dieser Form bereits mehrfach durch den Landesbetrieb Straßen NRW errichtet, so dass die Unterlagen dem Kreis Euskirchen kostenlos zur Verfügung gestellt wurden.

Es entstand ein zweigeschossiges Büro- und Aufenthaltsgebäude mit Sozialeinrichtungen, Umkleide- und Waschräumen für insgesamt 60 Mitarbeiter plus Verwaltungs- und Leitungspersonal. Die Gesamtfläche des Gebäudes beträgt rund 640 Quadratmeter. Auf einer Nutzfläche von 730 Quadratmetern entstand eine an das Bürogebäude angebaute Werkstatthalle. Die Kfz- und Lkw-Reparaturwerkstatt sowie die Schlosserei der beiden Betriebe wurden hier zusammengeführt. Es gibt dort drei Lkw-Reparaturplätze, eine Lkw-Grube, Hebebühnen, Gefahrstoffräume, die Schlosserei und ein zentrales Magazin.

Die Fahrzeughalle mit einer Größe von 1400 Quadratmetern besteht aus einem beheizten Teil für Winterdienstfahrzeuge und Kehrmaschinen und einem unbeheizten Teil. Die Halle ist beidseitig mit Toren versehen. Der „Containerbahnhof“ wurde in den neuen Betriebshof integriert. Die Halle bekam ebenfalls neue Tore. Es gibt auch eine Tankstelle. Die Verwaltung von Kreisbauhof und Abfallwirtschaftszentrum ist aufgrund eines neuen Organisationsplans Johannes Schumacher als neuem Betriebsleiter unterstellt.

Am Sonntag, 10. September, findet in der Zeit von 11 bis 17 Uhr ein Tag der offenen Tür auf dem Gelände der beiden Betriebe statt.