Tausende FollowerZülpicherin wird zum Instagram-Star – mit Bildern aus ihrer Wohnung

Lesezeit 4 Minuten
Die 52-jährige Claudia Herper aus Zülpich ist mit ihren Einrichtungstipps ein kleiner Instagram-Star geworden.

Die 52-jährige Claudia Herper aus Zülpich ist mit ihren Einrichtungstipps ein kleiner Instagram-Star geworden.

Zülpich – Ihre Welt ist auf den ersten Blick schwarz-weiß. In der Penthouse-Wohnung von Claudia Herper gibt es eigentlich nichts, was nicht in diesen Farben gehalten ist. Für farbliche Akzente sorgen lediglich die zahlreichen frischen Blumen, ein brauner Sessel und Chihuahua „Hugo“.

Doch das Leben der 52-jährigen Zülpicherin ist ganz schön bunt. Sie hat Fans in der ganzen Welt. Herper ist ein kleiner Instagram-Star. Morgens wird gepostet, abends geantwortet.

„Bevor ich mich auf den Weg zur Arbeit mache, lade ich ein Bild bei Instagram hoch. Während des Feierabends beantworte ich die zahlreichen Fragen von meinen Followern“, berichtet Herper. Instagram ist ein kostenloser Online-Dienst zum Teilen von Fotos und Videos. Follower sind Abonnenten eines Nutzers in einem Sozialen Netzwerk.

Auf die Dekoration legt Claudia Herper großen Wert.

Auf die Dekoration legt Claudia Herper großen Wert.

Abonnenten hat Herper einige. 46.500 Menschen folgen der 52-Jährigen auf ihrem Instagram-Profil „Belliwood_boholiving“ und erhalten durch die Bilder, die sie täglich postet, einen Einblick in ihr Penthouse und ihr Leben. „Dekorieren, stricken und basteln waren schon immer mein Ding“, sagt Herper. Auf den Fotos, die sie postet, gibt es jeden Tag etwas Neues zuentdecken.

Do it yourself– kurz DIY – sei der Trend schlechthin im Einrichtungs-Bereich. Herper hat es der Boho-Look oder auch Boho-Style angetan (siehe „Lebensgefühl“) angetan. „Als ich ganz frisch davon infiziert war, habe ich meinen Mann an vielen Abenden gar nicht mehr gesehen, weil ich nur noch gebastelt und dekoriert habe“, sagt Herper schmunzelnd.

Fragen ihrer Fans beantworten

Mittlerweile werden abends vor allem Fragen ihrer Fans auf Instagram beantwortet. „Natürlich verrate ich immer gerne, wie ich etwas gebastelt habe. Ich freue mich ja darüber, wenn Menschen das nachmachen möchten, weil sie es schön finden“, sagt die Zülpicherin, die bei den Stadtwerken Düren arbeitet.

Sie habe zahlreiche Fans in Australien. Auch aus Europa, den USA und Südamerika kämen viele Fragen und Nachrichten. „Eigentlich müsste ich einen Blog haben, aber dafür habe ich keine Zeit“, so die zweifache Mutter.

Von Bayern in die Voreifel

Am 16. Mai 2016 postete Herper das erste Mal etwas auf Instagram. „Danach ging alles recht schnell. Eines meiner Bilder wurde geteilt und schon stiegen die Fan-Zahlen“, sagt sie. Mitunter habe sie sich verwundert die Augen gerieben, wie schnell die Zahl der Follower wuchs. „Ich lebe gerade schon ein wenig meinen Traum. Ich wollte schon immer mit einer Einrichtungsidee inspirieren“, sagt die Zülpicherin, die der Liebe wegen aus Bayern in die Voreifel gezogen ist.

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Sie habe sogar schon die Anfrage eines Ehepaars aus der Schweiz erhalten, dort deren Wohnung im Boho-Look einzurichten. Dieses Angebot habe sie aus Zeitmangel absagen müssen. Das „Belliwood_boholiving“-Profil auf Instagram soll ein Hobby bleiben.

„Ich würde mich niemals verkaufen“

Ein Angebot, mit ihrer Leidenschaft Geld zu verdienen, indem etwa Produkte in den Fotos platziert werden, die anschließend gepostet werden, habe sie noch nicht erhalten. Ob sie es annehmen würde, wisse sie aber auch gar nicht. „Ich würde mich niemals verkaufen und für etwas Werbung machen, das mir nicht gefällt oder die Qualität einfach nicht stimmt“, versichert Herper.

Auf die fast 46.500 Fans sei sie mächtig stolz, aber unter Druck setze sie das nicht: „Ich mache mein Ding. Ich weiß, dass das nicht jedem gefällt. Aber wem es gefällt, der hat hoffentlich Spaß an meinen Ideen und Bildern.“

Alle Fotos mit dem Handy aufgenommen

Auf eine professionelle Kamera-Ausrüstung greift sie dabei nicht zurück. Alle Fotos, die sie hochlädt, seien mit dem Handy aufgenommen worden. Dafür investiere sie mitunter bis zu zwei Stunden Zeit, bis das Arrangement endlich so ist, wie sie es sich vorstellt. Und das Arrangement ist mitunter selten und kostspielig: „Ich liebe Kissen. Manche gibt es in Deutschland gar nicht. Ich habe ein kleines Vermögen in die Einrichtung unseres Penthouses gesteckt.“ Ein weiteres kleines Vermögen lagert im Keller. Da bewahrt sie die schwarz-weißen Einrichtungsgegenstände auf, die aktuell nicht „in“ sind oder nur darauf warten, umfunktioniert zu werden.

Am Sonntag wurde ihr Profil gehackt. Doch mittlerweile ist alles wieder auf altem Stand.

Lebensgefühl

Dieser Wohn- und Einrichtungstrend lässt von der Hippie-Zeit träumen: Der Boho-Look, kurz für Bohéme oder Bohemian, spiegelt das Lebensgefühl der 1960er- und 70er-Jahre wider und interpretiert die Flower-Power-Zeit mit eleganten Elementen.

Grundlage bilden zarte Farben, die vor allem durch Pastell und Erdtöne geprägt sind. Dazu werden natürliche Materialien wie Samt, Leinen, Leder und Holz kombiniert. Dies wird gerne mit den Farben Schwarz und Weiß kombiniert.

Für das gewisse Etwas sorgen beim Trend Boho-Look, der auf Instagram gerade gehypt wird, die Details: Pailletten zaubern glanzvolle Akzente, verspielte Schriftzüge auf Textilien erzeugen eine witzige Note und Fransen schaffen ein rustikales Ambiente. Verspielter wird der Sommertrend mit femininen Details wie Rüschen oder Spitze. (tom)

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