„Aktenzeichen XY ungelöst“Kapitalverbrechen erschüttern die Region

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Das Waldgebiet rund um die Talsperre wird 1997 von der Bereitschaftspolizei durchkämmt.

Das Waldgebiet rund um die Talsperre wird 1997 von der Bereitschaftspolizei durchkämmt.

Wipperfürth – Mord verjährt nicht, ist ein eherner Grundsatz des Rechtsstaats. In unserer Region sind über die Jahrzehnte hinweg immer wieder Kapitalverbrechen geschehen, die bundesweit für Aufsehen sorgten.

Politische Abrechnung?

Vor 24 Jahren wurde in einem Waldstück bei Peffekoven nahe Ommerborn ein Skelett gefunden. 1990 tappen die Ermittler lange im Dunkeln. Dann schalten sich Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt in den Fall ein: Die Knochen werden als sterbliche Überreste des verschwundenen PKK-Funktionärs Abdullah Hosgören identifiziert. Laut Bundesanwaltschaft sei er Opfer einer Abrechnung innerhalb der ab 1993 in Deutschland verbotenen kurdischen Arbeiterpartei geworden.

Mord auf dem Bauernhof

Im Sommer 1998 lässt die Kripo auf einem verfallenen Bauernhof zwischen Wipperfürth und Rönsahl die Bagger anrollen: Die Ermittler hatten die Leiche einer 21-Jährigen gefunden, die Frau war gefoltert, missbraucht und dann getötet worden. Weitere Leichen vermutet die Kripo in und um den Hof. Auch einen Zusammenhang mit dem Leichenfund 1997 an der Neye-Talsperre, nur wenige Kilometer entfernt, hält die Polizei für möglich. Schließlich weisen die Ermittler zwei Männern einen Mord, einen Mordversuch und mehrere Dutzend sexuelle Übergriffe nach. Die Täter, damals 29 und 37 Jahre alt, werden zu lebenslanger Haft verurteilt. Der 37-jährige Haupttäter wird in die Psychiatrie eingewiesen.

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Mord in der Stadt

Der Sexualmord an einem achtjährigen Mädchen versetzt Wipperfürth 1956 in Aufruhr. Das Kind war auf dem Heimweg von der Herbstkirmes, als es in Peddenpohl missbraucht und ermordet wird. Der Mörder, ein damals 21-jähriger Mann, wird kurz darauf verhaftet. Die Ermittler bringen ihn zum Tatort, dort gesteht der 21-Jährige. Bis zur Überführung in den Kölner Klingelpütz wird er im Rathaus am Marktplatz festgehalten. Aufgebrachte Menschen versammeln sich draußen und fordern die Herausgabe des Täters, sie wollen kurzen Prozess machen. Vor dem Kölner Landgericht wird der 21-Jährige zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. Kurz nach dem Urteil erhängt er sich in seiner Zelle.

Frauenleiche an der Talsperre

Drei Jugendliche finden im Sommer 1997 eine Frauenleiche an der Neye-Talsperre. Die Mordkommission Köln nimmt ihre Ermittlungen auf und nach und nach weitere Einzelheiten herausfinden. Fotos von der Tasche und der Unterwäsche werden in der Presse veröffentlicht. Darauf melden sich Zeugen, die am 17. Juli einen verdächtigen Mann auf der Staumauer gesehen haben wollen. Und doch: Die Tote konnte nicht identifiziert werden. Das ZDF will am Mittwoch, 8. Januar, 20.15 Uhr, in der Sendung „Aktenzeichen XY  ungelöst“ über den neuesten Stand berichten und die Fernsehzuschauer um Mithilfe bitten.

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