Kontaktbörse der TH in GummersbachMal den künftigen Chef anquatschen

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Gummersbach – Diesmal wurde in der Halle 32 sogar die Bühne abgebaut, um mehr Platz zu schaffen. So fanden in diesem Jahr 55 Unternehmen auf der Kontaktbörse der Technischen Hochschule (TH) in Gummersbach Platz. Auf der Suche nach Nachwuchskräften stellten sich dort lokale Unternehmen wie Ferchau oder Unitechnik ebenso vor, wie Weltkonzerne wie Ford oder Schneider Electric. Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz und die Bundeswehr stellten sich vor. Mehrere Hundert Studenten sahen sich um.

„Wer nicht hingeht, lässt etwas liegen“

„Wir hatten wirklich guten Zulauf an unserem Stand“, sagte Ute Stricker, Ausbildungsleitung bei der Firma Sabo. „Wir sind hier, seit es diese Kontaktbörse gibt, und rekrutieren auch regelmäßig Studierende.“

Die Kontaktbörse habe sich gemausert, findet sie. „Früher waren hier vielleicht 25 Stände, heute müssen Unternehmen abgewiesen werden.“ Das liegt wahrscheinlich an Erfolgsgeschichten wie jener, die Sabo-Personalleiter Thorsten Müller erzählt: „Letztes Jahr hat sich ein Bewerber bei uns für ein Praktikum beworben. Den haben wir im Winter eingestellt und festgestellt, dass es Sinn macht, wenn er seine Abschlussarbeit bei uns schreibt. Heute ist er bei uns angestellt.“

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Viele gute Gespräche, sowohl mit jüngeren Semestern als auch mit Absolventen, hat auch Mario Bungart vom Aggerverband mit Studenten geführt. Weil der demografischer Wandel und ein Mangel an Ingenieuren absehbar sei, müsse man auf der Kontaktbörse präsent sein, sagt der Abteilungsleiter Personal. „Hier sieht man als Arbeitgeber auch: Es gibt einige, die um die Gunst der Fachkräfte buhlen.“

Die Bundeswehr, zum Beispiel. Oberleutnant Adam Stetzka von der Karriereberatung der Bundeswehr in Köln war ganz angetan davon, wie vorbereitet die Studenten waren. „Wir waren auf einer ähnlichen Messe in Köln, da war mehr los. Aber hier in Gummersbach hatten die Interessenten ganz gezielte Fragen.“ Er berichtete, dass es sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich Bedarf gebe – auch für das neue Kommando Cyber- und Informationsraum. „Hier in Gummersbach haben wir viel Personal mit sehr guten Kompetenzen angetroffen.“

Auch Börsenorganisator Dietmar Hardt vom Campus Gummersbach war zufrieden. Dass die Firmen die Börse ernst nehmen, zeige sich auch darin, dass manch ein Geschäftsführer höchstpersönlich Gespräch mit Studierenden führte. Und auch die Studenten selbst waren voll des Lobes: „Jeder, der hier nicht hingeht, lässt etwas liegen“, sind sich etwa Thorben Bönninghoff und Tim-Simeon Bittner sicher. Sie wussten z.B. die große Vielfalt der Unternehmen zu schätzen. Beide hatten Bewerbungsunterlagen dabei. „Auch die Firmen sind gut vorbereitet: Die wissen genau, wen sie wollen, aber auch, wen nicht.“

Allein: Die Werbung für die Börse kam beiden in diesem Jahr weniger als sonst vor, und sie vermissten im Vorfeld das Programmheft als PDF-Datei.

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