Lachend der Sucht begegnenLindengymnasium hat Besuch von besonderen Schauspielern

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Erst schlapp gelacht, dann nachgedacht – so lautet das Motto des Improvisationstheaters. ()

Erst schlapp gelacht, dann nachgedacht – so lautet das Motto des Improvisationstheaters. ()

Gummersbach – Lachen soll ja die beste Medizin sein. Doch es hilft auch dabei, Barrieren abzubauen und Vertrauen zu schaffen. Das macht sich der Theaterverein „Requisit“ aus Hattersheim am Main zunutze. Bis einschließlich Freitag gastiert das Theater im Rahmen der Suchtpräventionswoche am Gummersbacher Lindengymnasium mit seinem Programm „Erst schlapp gelacht, dann nachgedacht“.

Bei dem Improvisationstheater bestimmen die Schüler durch Zurufe das Geschehen auf der Bühne. Im zweiten Teil werden mit den Schülern die Themen Sucht und Abhängigkeit besprochen. „Während der Aufführung wollen wir Spaß haben und einfach herzhaft lachen können“, sagt Nora Staeger vom Verein Requisit: „Das hilft dabei, die Schüler lockerer zu machen und eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen.“ Das sei wichtig, damit die Schüler später bei den Einzelgesprächen keine Hemmungen haben, alles zu Fragen, was sie über Sucht und Abhängigkeit wissen wollen.

Jugendliche für das Thema Sucht zu sensibilisieren und ihnen zu vermitteln, was Sucht alles sein kann und wie sie entsteht, ist das Ziel des Vereins. Und die Gesprächspartner der Schüler wissen, wovon sie reden – denn die Schauspieler waren früher selbst suchtmittelabhängig. So wie Heinz Neffgen: Der 60-Jährige ist seit 24 Jahren clean und seit 21 Jahren Teil des Theaters. „Ich habe mit 14 Jahren angefangen, Haschisch und Marihuana zu rauchen, später kamen auch Heroin und Kokain dazu“, sagt Neffgen. Vor 24 Jahren wurde er in einer Therapie von seiner Sucht geheilt.

Neffgen: „Mit den Einzelgesprächen wollen wir erreichen, dass die Jugendlichen ihren eigenen Konsum überdenken und auch die Risiken von Suchtmitteln besser einschätzen können.“

Wichtiger Punkt des Präventionskonzepts ist, dass von den Einzelgesprächen nichts nach außen dringt, sagt Joachim Weischet, Drogenbeauftragter des Lindengymnasiums, der gemeinsam mit Kollegin Daniela Meier die Veranstaltung koordiniert. „Bei den Gesprächen sind deshalb auch keine Lehrer anwesend. Sie haben separat ihre eigenen Gesprächsrunden“, erklärt Weischet. Finanziert wird die Veranstaltung vom Förderverein der Schule, dem Rotary Club Oberberg und durch einen Teil des Preisgeldes von dem Schulentwicklungspreis „Gute gesunde Schule“ der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen.

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