Trauer in Waldbröl15-Jährige nach Tod bei Quad-Unfall beigesetzt

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Nicht die von den Veranstaltern erhoffte Resonanz fand die Korsofahrt zu Ehren des in der vorigen Woche bei einem Quadunfall tödlich verunglückten 15-jährigen Mädchens. Die Polizei zeigte sich erleichtert, dass es zu keinerlei Zwischenfällen kam.

Nicht die von den Veranstaltern erhoffte Resonanz fand die Korsofahrt zu Ehren des in der vorigen Woche bei einem Quadunfall tödlich verunglückten 15-jährigen Mädchens. Die Polizei zeigte sich erleichtert, dass es zu keinerlei Zwischenfällen kam.

Waldbröl – Unter großer Anteilnahme der Familie, von Freunden, Lehrern und Mitschülern ist das 15-jährige Mädchen, das am Freitag vor einer Woche bei einem Quadunfall ums Leben gekommen ist, auf dem Waldbröler Friedhof am Wiedenhof beigesetzt worden. Eher gering war hinterher die Teilnahme an der Korsofahrt, zu der über Facebook und Instagram drei Waldbröler Mitglieder der sogenannten „Grenzgänger“ aufgerufen hatten, zuvorderst ein 22-jähriger Blogger mit dem Pseudonym „Roxito“. Der distanzierte sich im Gespräch mit dieser Zeitung deutlich von den Grenzgängern .

Die Korsofahrt von der Friedhofshalle über die Kirchenhecke und an der Unfallstelle im Pochetal vorbei finde auf ausdrücklichen Wunsch der Familie des vor einer Woche bei einem Quadunfall getöteten Mädchens statt.

Während Hunderte den Kondolenzaufruf des Waldbrölers, der sich selbst dem „Leitungsteam“ der Grenzgänger zuordnet, in den sozialen Netzwerken folgten, beteiligten sich nur annähernd 25 Mofa-, Roller- und Motorradfahrer an der Korsofahrt, die von fast genau so vielen Polizeibeamten beobachtet und begleitet wurde. An der Unfallstelle zwischen Helten und Hufen stoppte der Korso für eine Schweigeminute.

Aus Sicht der Polizei, die zuvor Fahrzeuge und Teilnehmer überprüft hatte, gab es keine Zwischenfälle. Die Kradfahrer hatten vor dem Start auch deutlich Abstand zu der Trauerfeier in der ebenfalls an der Kirchenhecke gelegenen Friedhofshalle gehalten.

„Wir wollen uns andere Möglichkeiten für unser Hobby suchen“, erklärte Roxito. Mit dem Geschäftsmodell des Grenzgänger-Kopfes „Querly“, der laut Polizei über einen Internetshop und millionenfach angeklickte Videoclips erkleckliche Summen einnimmt, wollten er und seine Freunde nichts mehr zu tun haben.

Das Verkehrskommissariat der Polizei Oberberg, dem die Grenzgänger bislang durch zahlreiche Verkehrsverstöße aufgefallen sind, bewertet diese Ankündigung allerdings eher skeptisch. „Die Saison fängt ja gerade erst an“, sagt Ulrich Stahl.

Der Polizist glaubt nicht, dass der Tod der 15-Jährigen, die zu den Fans der Grenzgänger und ihrer Zweiradstunts gehörte, nachhaltig abschreckend wirken wird. „Gefährdet sind nicht die Wenigen, die fahren können, sondern die jungen Nachahmer“, so Stahl.

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