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Märchenfiguren„Kalender-Girls“ aus Hübender gehen freizügig ins Jahr 2018

Lesezeit 3 Minuten

Wiehl – Da staunten die tierischen Waldbewohner nicht schlecht, als sich in aller Herrgottsfrühe am vergangenen Sonntag zwölf nackte Frauen rings um den umgestürzten Baum mitten im Naturschutzgebiet unterhalb von Schloss Homburg positionierten. „Das Titelbild zu unserem neuen Kalender haben wir damit auch fotografiert, und das gute Stück ist fast fertig“, freut sich Jens Knotte.

Der 48-Jährige führt das Hotel Restaurant Ponyhof Knotte in Wiehl. In seiner freien Zeit widmet er sich seiner Leidenschaft, der Fotografie. Schon zum dritten Mal hat er Aufnahmen für einen ganz besonderen Jahreskalender gemacht. Ohne Magermodells und Topmodelgesichter, dafür aber mit ganz normalen Frauen aus Wiehl, authentisch, natürlich und wunderschön.

Aufnahmen für den guten Zweck

„Der gesamte Erlös geht an die Organisation ,Helfende Hände’. Wnn wir die komplette Auflage von 1000 Stück verkaufen können, dann wäre das natürlich toll“, berichtet Ehefrau Sandra Knotte, die für den Kalender schon zum dritten Mal Modell steht.

Die 40-Jährige ist das Schneewittchen. „Unser Thema für den Kalender sind bekannte Märchen, die natürlich irgendeine weibliche Person in der Hauptrolle haben. Davon zwölf zusammenzubekommen war allerdings doch schwerer als gedacht“, erzählt die Hübenderin, die sich auch um die Pressearbeit des engagierten Kalenderprojektes kümmert. „Entstanden ist die Idee damals zufällig. Wir haben hier im Hotel für den Frauenstammtisch einen Videoabend gemacht und die englische Komödie ,Calendar Girls’ angeschaut. Am nächsten Morgen hatte Jens dann die Idee, dass wir das selbst auch machen könnten“, blickt Schneewittchen alias Sandra Knotte zurück. 2009 erschien dann der erste Kalender mit zwölf Dorfschönheiten vom Hübender. 2011 folgte bereits er nächste.

Sechs kameraerprobte Frauen sind in diesem Jahr wieder dabei. „Das macht einfach unglaublich viel Spaß. Leider war es in diesem Jahr nicht ganz so einfach noch sechs weitere Frauen zu finden“, erklärt Kalender-Mädchen Svenja Schuster, die ihr Bild als Rotkäppchen schon im Kasten hat. „Der Hund, der den Wolf spielte hat sich ständig erschreckt und ist aus dem Bild gelaufen“, berichtet die 46-Jährige, die mit ihrer Familie seit einigen Jahren auf dem Hübender lebt.

Intime Stellen immer verdeckt

Die 22-jährige Laura Knotte musste nicht lange überredet werden: „Viele wollten nicht mitmachen, weil der Partner das nicht erlaubte. Das ist wirklich schade. Ich hätte mich davon nicht aufhalten lassen“, erklärt die junge Frau, die bald als Dornröschen im Kalender zu finden ist. Annette Herrmann (58) kümmert sich auch um die Buchhaltung, leitet die Versandstation für die fertigen Kalender und ist ebgenfalls nicht bange: „Ich habe meinem Mann beim ersten Kalender einfach mitgeteilt, dass ich das machen werde. Er hat nur gefragt, ob da auch Männer mitmachen. Und als ich das verneinte, war es okay.“

Die Hobby-Modelle sind zwar nackt, jedoch sind die intimsten Stellen immer verdeckt. „Farn war in diesem Jahr besonders beliebt“, scherzen die Mädels.

Farn als Feigenblättchen

Ansonsten sind es Requisiten wie Körbe oder , Spinnräder, die den Schambereich gekonnt verdecken. Die meisten davon stellt Thomas Aschemeier zur Verfügung, der in seinem Bauernmuseum in Wiehl-Monsau eine wahre Goldgrube für Requisiten hat.

Von Shooting zu Shooting wächst das Vertrauen, die Hemmungen verschwinden – und man lernt immer wieder dazu: „Wir mussten immer darauf achten, dass wir unsere BHs frühzeitig ausziehen, damit man auf dem Bild keine Abdrücke sieht. Teilweise musste das dann schon während der Arbeitszeit passieren“ erzählt Schneewittchen mit einem breiten Grinsen. Solarium, Nagellack und Tattoos waren bei diesem märchenhaften Shooting ebenfalls tabu.

Der Pin-Up-Kalender soll 9,90 Euro kosten und ab September in die Läden kommen. Interessierte können ihn bei Annette Herrmann unter 0170/4869536 oder unter info@pt-promotrend.de bestellen.

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