Kirchengemeinde St. NikolausDer leitende Pfarrer ist auch ein Manager

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Wipperfürth – Auf die Katholiken von St. Nikolaus warten einige Veränderungen. Pfarrer Sebastian Bremer, seit elf Jahren Schulpfarrer am St.-Angela-Gymnasium, verlässt Wipperfürth. Er wird neuer leitender Pfarrer der Gemeinde Köln-Höhenberg und Dellbrück. Nach drei Jahren wird auch Kaplan Dr. Jurai Ledic wechseln, auf eine Stelle als Pfarrvikar. Am Sonntag, 27. August, werden die beiden Geistlichen in Wipperfürth verabschiedet.

Bevor Pfarrer Lambert Schäfer im März 2017 seine neue Stelle antrat, hat Bremer als Pfarrverweser fast zwei Jahre lang in Wipperfürth die Stelle vertreten. Keine einfache Aufgabe, wie Schäfer aus eigener Erfahrung weiß. „Pfarrer Bremer ist die Dinge sehr mutig angegangen und hat auch Entscheidungen getroffen“, lobt Schäfer.

Nachfolger von Bremer als Schulpfarrer wird Stephan Berger. Er wird damit zwei halbe Stellen in einer Person vereinen, denn Berger, der auch in Wipperfürth wohnen wird, wird zugleich Kreisjugendseelsorger und damit Nachfolger von Norbert Fink. Bislang waren dies zwei volle Stellen, doch der Priestermangel hinterlässt Spuren. Mit Jochen Malzkorn erhält die Gemeinde zum 1. September außerdem einen zweiten Kirchenmusiker mit einer vollen Stelle, neben dem Seelsorgebereichsmusiker Stefan Barde.

Seit März ist Lambert Schäfer leitender Pfarrer der Gemeinde St. Nikolaus. „Die Entscheidung für Wipperfürth war genau die richtige“, ist er heute überzeugt. Die Schönheit der bergischen Natur empfinde er wie ein Geschenk, „und ich mag den Menschenschlag“, so Schäfer. Der Kirchenbesuch sei in Wipperfürth im Vergleich zu eher städtisch geprägten Gemeinden sehr gut, und auch viele Jüngere würden sich der Kirche verbunden fühlen. „Wir haben hier einen sehr lebendigen Glauben“, freut sich Schäfer.

In den vergangenen Monaten hat er alle Wipperfürther Kirchen besucht und dort auch Gottesdienste zelebriert, von Egen bis nach Ommerborn, von Wipperfeld bis Kreuzberg. Die Pfarrei St. Nikolaus habe mit Michaela Hiltscher eine hauptamtliche Verwaltungsleiterin, die sich in enger Abstimmung mit ihm vor allem um die Kindergärten und das Personal kümmere, von den Sekretärinnen bis zu den Küstern. Auch Thomas Ufer als stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes sei eng mit eingebunden. Wipperfürth erhielt als eine der ersten Gemeinden des Erzbistums Köln eine hauptamtliche Verwaltungsleitung. Mittlerweile gibt es im Erzbistum rund 70 solcher Stellen, es sollen rund 180 werden.

„Ich mag den Menschenschlag hier“

Um die vielen Aufgaben besser zu koordinieren, hat Schäfer eine „Emmausgruppe“ ins Leben gerufen. Sie besteht aus der Verwaltungsleitung, zwei gewählten Mitgliedern des Kirchenvorstandes, zwei aus dem Pfarrgemeinderat und zwei Mitgliedern des Seelsorgeteams. Gemeinsam hat man eine eineinhalb Seiten umfassende Liste erstellt mit den wichtigsten Aufgaben für die nächste Zeit. Dazu gehört zum Beispiel die Frage eines Logos. Der Kirchturm von St. Nikolaus sei für die Kirchdörfer nicht das geeignete Symbol, so Schäfer. Zu den Aufgaben gehören auch Fragen der Jugendpastoral und dem Kontakt mit den Schulen. Darüber hinaus sollen sich Kirchenvorstand, Pfarrgemeinderat und Seelsorger künftig einmal jährlich treffen, um aktuelle Themen anzustoßen und in die Gremien zu tragen.

„Es geht um eine Professionalisierung der Arbeit“, sagt Schäfer, der seine Aufgabe durchaus auch als Manager begreift. Im Kurs für leitende Pfarrer, den Schäfer kürzlich abgeschlossen hat, wurden die Geistlichen angeregt, ihre Gemeinde einmal unter Marketinggesichtspunkten zu sehen. „Das war für mich ein ganz neuer Blickwinkel“, so Schäfer.

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