Ballettinszenierung im „Bergischen Löwen”Wie die böse Fee Maleficent zur Heldin wurde

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Die Fee Maleficent mit Hörnerkappe steht im Mittelpunkt der gleichnamigen Ballett-Inszenierung.

Die Fee Maleficent mit Hörnerkappe steht im Mittelpunkt der gleichnamigen Ballett-Inszenierung.

Bergisch Gladbach – „Es waren einmal vor langer Zeit zwei verfeindete Königreiche…“ So begann am Samstag im gut gefüllten Bergischen Löwen die Ballettinszenierung „Die dunkle Fee“ der Tanzschule Assemblé aus Schildgen.

Das Stück ist an den Disney-Film „Maleficent” angelehnt

Das Stück ist an den Disney-Film „Maleficent“ mit Hauptdarstellerin Angelina Jolie angelehnt, der die traditionelle Dornröschen-Geschichte einmal anders erzählt. Denn in dieser Version wird der eigentliche Bösewicht des Märchens, die dunkle Fee Maleficent, zur Heldin der Geschichte.

Um das darzustellen, hatte sich Christine Strelow vom Tanzstudio Assemblé mit rund 180 Tanzschülern zwischen vier und 60 Jahren eine fast dreistündige Inszenierung ausgedacht. Ein Dreivierteljahr probten die Schüler. „Ich habe dabei jede Menge zusätzliche Rollen eingebaut – es muss ja schließlich jeder mal tanzen“, sagte Tanzlehrerin Christine Strelow. Und so gab es viele kleine Marienkäfer, Hausmädchen oder fantastische Waldbewohner.

Der Prinz stiehlt die Flügel

Davon abgesehen folgte die Inszenierung der Geschichte des Spielfilms: In einem verzauberten Wald wächst die dunkle geflügelte Fee Maleficent auf. Als Kind lernt sie den Menschenjungen Stephan aus dem Königreich der Menschen kennen, in den sie sich später verliebt.

Um in der Gunst des todkranken Königs, der Maleficent hasst, zu steigen und dessen Nachfolger zu werden, hintergeht Stephan die Fee. Er stiehlt ihre Flügel und lässt sie verletzt zurück. Daraufhin schwört Maleficent Rache und wird zur bösen Fee, die Dornröschen, Stephans Tochter, zum ewigen Schlaf verflucht, der nur durch den Kuss wahrer Liebe gebrochen werden kann.

Ein Mix aus klassischen Stücken, Filmmusik und modernen Liedern

Die kleinen und großen Tänzer stellten diese Geschichte mit viel Können und Motivation dar: So gab es Elfenwesen in zarten pastellfarbenen Tutus, die elegante Drehungen vollführten, oder bedrohliche mittelalterliche „Soldaten“, die in Kampf- und Kriegsszenen Maleficent und die Waldbewohner mit wilden Lanzentänzen angriffen.

Die Inszenierung war von einem Mix aus klassischen Stücken, Filmmusik aus dem Disney-Film und modernen Liedern wie Ed Sheerans „I See Fire“ unterlegt. Besonders emotional spielten die Schauspieler, die Maleficent und König Stephan in verschiedenen Altersstufen darstellten.

Zeitweise kam Gruselstimmung auf

Höhepunkt war aber eine Szene, in der Maleficent ihre Flügel wiederbekommt und an zwei Seilen hoch über der Bühne schwebte. Zeitweise kam Gruselstimmung auf, als Maleficent als böse rachsüchtige Fee die kleine Prinzessin verfluchte. „Aber Kinder gruseln sich auch mal gern“, sagte die Tanzlehrerin lachend.

Schließlich folgte auf die dunklen Szenen das Happy-End: Maleficent, die eine Art Ersatzmutter für Dornröschen geworden ist, erweckt sie mit einem Kuss der wahren Liebe.

Ein besonderer Abend für alle Beteiligten

Von dem Märchen war nicht nur das Publikum begeistert, auch für die Tänzer war es ein besonderer Abend: „Das Ganze ist immer sehr emotional, die Kinder kommen richtig in die Geschichte rein. Da fließen auch schon mal die Tränen“, sagte Christine Strelow.

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