Bergisch Gladbach – Während sich das Festzelt nach und nach mit Besuchern füllte, herrschte am Bierausschank bereits reges Treiben.

„Gestern ging es bis gegen 1 Uhr morgens, und ich bin mir sicher, dass es heute mindestens genau so lange gehen wird“, sagte Michael Menkhaus, Sänger der Heimatklänge Nußbaum.

Gemeinsam mit 25 weiteren Helfern hatte er sich bereiterklärt, hinter dem großen Tresen fleißig am Zapfhahn zu drehen und Gläser zu spülen, während 13 fleißige Kellnerinnen dafür sorgten, dass keiner der Gäste Durst leiden musste.

Die Interessengemeinschaft Paffrath, die Heimatklänge Nußbaum und die KG Alt-Paffrath hatten zur 9. Paffrather Wies’n eingeladen und nachdem tags zuvor die „Klüngelköpp“ beim kölschen Abend für ausgelassene Stimmung im sehr gut besuchten Festzelt gesorgt hatten, stand am Samstagabend der traditionelle Fassanstich als Höhepunkt des Abends auf dem Programm.

Im Anschluss an eine kurze Begrüßung durch den Wies’n-Vater und stellvertretenden Gladbacher Bürgermeister Josef Willnecker sorgten die Mitglieder der Wickendorfer Musikanten für Unterhaltung – eine Band, die seit neun Jahren eigens für die dreitägige Veranstaltung aus dem Bayerischen Landkreis Kronach anreist.

Brezen, Weißwurst, Mett-Enden und Kartoffelsalat

Während ein Team vom Gladbacher Quirls alle Mühe hatte, den Ansturm hungriger Besucher mit Brezen, Weißwurst, Mett-Enden und Kartoffelsalat zu stillen, wollte die Warteschlange am Eingang nicht abreißen.

Wie in den Jahren zuvor bestimmten fesche Herren in Lederhosen, karierten Hemden und attraktive Damen im bisweilen tiefe Einblicke gewährenden Dirndl das Bild vor und im Festzelt.

Dem wollten sich auch die prominenten Ehrengäste nicht verschießen. Neben dem Landtagsabgeordneten Rainer Deppe und der FDP-Landtagskandidatin Anita Rick-Blunck hatten sich alle vier Bundestags-Wahlkreisbewerber der CDU mit ihren Partnern in Schale geworfen und die Gelegenheit genutzt, für sich zu werben.

Rainer Deppe machte den Fassanstich

Die Ehre des feierlichen Fassanstichs wurde Rainer Deppe zuteil. Unterstützt durch Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke gab sich Deppe keine Blöße, und nach zwei beherzten Schlägen saß der Zapfhahn fest in der dafür vorgesehenen Stelle.

Mit dem traditionellen Ruf „O’zapft is!“ und einem Tusch der Musiker eröffnete Josef Willnecker den offiziellen Beginn des unterhaltsamen Teils des Abends, der mit einem kleinen Malheur seinen Anfang nahm.

Offenbar war das frisch angeschlagene Fass nicht richtig verschlossen, denn beim Abtransport durch das Festzelt entlud sich der Inhalt plötzlich in einer hohen Fontaine über einen Teil der Besucher. Die nahmen es mit Fassung und nachdem sich alle abgetrocknet hatten, reihten auch sie sich in die Schar tanzlustiger Besucher ein.

Bis in die Nacht hinein sorgten die Wickendorfer Musikanten mit einem abwechslungsreichen Programm für prächtige Stimmung im Festzelt.