Verkehrsclub DeutschlandScharfe Kritik an Bergisch Gladbacher Mobilitätskonzept

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Um die Berücksichtigung des öffentlichen Personennahverkehrs im Bergisch Galdbacher Mobilitätskonzept setzt sich der VCD mit der Stadt auseinander.

Um die Berücksichtigung des öffentlichen Personennahverkehrs im Bergisch Galdbacher Mobilitätskonzept setzt sich der VCD mit der Stadt auseinander.

  • Die Stadtverwaltung hält dagegen: Die Verwaltung habe den Aspekt „öffentlicher Verkehr“ bewusst zurückgehalten.

Bergisch Gladbach – Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisiert das Vorgehen der Stadtverwaltung scharf: Bei dem Entwurf für das Mobilitätskonzept gehe die Stadt nur wenig auf die Interessen ihrer eigenen Bürger ein, bemängelt Friedhelm Bihn, Sprecher des VCD. Von den mehr als 500 Anregungen der Bürger seien nur wenige in das Mobilitätskonzept eingeflossen.

Auch der VCD habe eine umfangreiche Stellungnahme abgegeben. Nicht nachzuvollziehen sei aus Sicht des Verkehrsclubs, dass die Verlängerung der Stadtbahn-Linien 3 und 18 von Thielenbruch nach Bergisch Gladbach nicht im Gladbacher Konzept vorkämen. „Und das, obwohl der Rheinisch-Bergische Kreis dies in seinem Mobilitätskonzept fordert und bereits einen Bedarf beim Land NRW angemeldet hat,“ wundert sich Bihn.

Die Stadtverwaltung hält dagegen: Die Verwaltung habe den Aspekt „öffentlicher Verkehr“ bewusst zurückgehalten, weil viele Maßnahmen im Zuständigkeitsbereich des Kreises liegen würden. Diese „zurückhaltende“ Haltung sei mit der Kreisverwaltung abgestimmt, sagt Stadtbaurat Stephan Schmickler. Aus dem gleichen Grund spiele auch eine mögliche Schnellbuslinie zwischen Kürten-Spitze/Herkenrath und dem Gladbacher S-Bahnhof keine Rolle, ein weiterer Kritikpunkt des VCD. Aus Sicht der Stadtverwaltung seien bei dieser Maßnahme zudem in erster Linie die Kürtener angesprochen.

LKW-Vorrangroutennetze angefordert

Auf Unverständnis beim VCD stößt darüber hinaus, dass die Stadt ein eigenes Lkw-Vorrangroutennetz entwickelt habe, obwohl bei dem Projekt „Mobil im Rheinland“ bis 2018 eine für die gesamte Metropolregion stadtverträgliche Lastwagen-Navigation entwickelt werden solle. Die Kritik sei aus Sicht der Verwaltung deshalb nicht gerechtfertigt, weil „Mobil im Rheinland“ ausdrücklich solche lokalen LKW-Vorrangroutennetze angefordert habe. Eine Abstimmung mit den Kommunen im Umland solle erst später stattfinden. Noch bis zum 24. April haben alle Bürger zum letzten Mal die Möglichkeit, Anregungen zum Mobilitätskonzept zu äußern.

Am 14. Juni soll dann das fertige Konzept dem Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Infrastruktur und Verkehr in einer Sondersitzung zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

bergischgladbach.de/beteiligung-der-oeffentlichkeit.aspx

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