„Schmieden für den Frieden“Friedensaktion zu Gast bei Odenthaler Kunstschmied

Lesezeit 3 Minuten
Karl-Josef Esser (r.) und sein Partner Jonathan Weichbrodt bereiten einen der Nägel für die Aktion vor.

Karl-Josef Esser (r.) und sein Partner Jonathan Weichbrodt bereiten einen der Nägel für die Aktion vor.

Odenthal – Wenn Karl-Josef Esser von der bevorstehenden Aktion „Schmieden für den Frieden“ erzählt, dann hat der Odenthaler Kunstschmied leuchtende Augen.

Am Samstag, 6. Mai, ist die Aktion von bei ihm von 10 Uhr bis 17 Uhr zu Gast. „Das ist eine ganz besondere Atmosphäre, wenn mehrere Schmiede gleichzeitig an einem Amboss arbeiten“, sagt der Kunstschmied, der den Friedensnagel Nummer 001 der Aktion besitzt.

Gegründet wurde „Schmieden für den Frieden“ 2005 von Alfred Bullermann als Zeichen für den Frieden 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Damals wurde bei Bullermann zu Hause ein ausrangierter Panzer zerlegt und daraus wurden die ersten Friedensnägel geschmiedet. Auch Bombensplitter wurden schon zu Friedensnägeln verarbeitet. „Schwerter zu Pflugscharen“, das Bibelzitat, das in den 80er-Jahren zum geflügelten Wort der friedensbewegten Menschen wurde, steht als Idee hinter der Aktion.

Der Schauspieler Heinz Hoenig, der als Jugendlicher eine Lehre als Schlosser absolvierte, ist Mitinitiator der Aktion, ebenso wie der Schmied Tom Carstens, der auch schon für die „Sendung mit der Maus“ gearbeitet hat. Sie und viele Schmiede aus ganz Europa werden am 6. Mai nach Odenthal kommen. „Der Termin ist immer am Wochenende des 8. Mai, des Tages, an dem der Zweite Weltkrieg endete“, erklärt Esser. Da dieser Tag in diesem Jahr auf einen Montag fällt, hat sich Esser für den Samstag entschieden. „Normalerweise findet das immer an Samstag und Sonntag statt, aber das geht hier nicht“, sagt Esser. Hintergrund ist, dass seine Schmiede mitten in Odenthal liegt und Nachbarn wie Behörden ihm immer mal wieder Probleme bereiten. Um die Nachbarn einzubinden, will er sie alle anschreiben und einladen. Denn es gibt viel zu sehen.

Nägel werden verkauft

Schmiede und Prominente wie Hoenig oder die Olympiasiegerin Ulrike Nasse-Meyfarth werden gemeinsam die etwa zwölf Zentimeter langen Stahlnägel an den Ambossen in der Kunstschmiede herstellen und ihnen den Stempel der Aktion aufdrücken: eine Friedenstaube. Publikum ist erwünscht, denn anschließend werden diese Nägel verkauft. Der Erlös wird einem wohltägigen Zweck gespendet. Welcher das sein wird, steht noch nicht fest, „es kann sein, dass das Geld einem Hospiz, in dem alleinstehende Menschen begleitet werden, zugutekommt“, sagt Esser. Je nach Summe kann das Geld auch an zwei Organisationen fließen.

Das kommt darauf an, welche Prominente sich letztlich noch bereitfinden, „Schmieden für den Frieden“ zu unterstützen und welche Ideen diese mitbringen, wo mit dem Erlös Gutes getan werden kann. Im Gespräch als Unterstützer sind derzeit Helene Hammelrath, der Kölner Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, und sein Vorgänger Markus Ritterbach, Vizepräsident des 1. FC Köln.

Rundschau abonnieren