Zuschüsse eingestelltVerein „Arbeit für Rösrath“ muss Mitarbeiter entlassen

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Symbolbild

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Rösrath – Die Brücken in den Arbeitsmarkt, die der Verein Arbeit für Rösrath (AfR) seit 2005 gebaut hat, sind abgebrochen. Der Verein musste seinen acht Beschäftigten zum 1. Oktober kündigen. Damit endet die Tätigkeit in der Grünpflege und im Gebrauchtwarenkaufhaus. Es öffnet letztmalig am heutigen Freitag. Für die AfR-Beschäftigten, die auf dem ersten Arbeitsmarkt nur schwer unterkommen, ist die Situation misslich. Aber auch viele Stammkunden im Gebrauchtwarenkaufhaus bedauern, dass sie die günstige Einkaufsmöglichkeit verlieren.

Bergab ging es bei dem Verein seit Jahresanfang. Ende 2016 hatte die Stadt ihre allgemeinen Zuschüsse an den Verein eingestellt. Zur Begründung sagte der Beigeordnete Ulrich Kowalewski (CDU), es dürften keine Fördermittel für Tätigkeiten fließen, bei denen AfR mit Wirtschaftsunternehmen auf dem Markt konkurriere. Stattdessen wollte die Stadt nur noch Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen (FIM) von AfR fördern. Der Verein stellte daraufhin die Weichen für FIM. Im städtischen Haushalt 2017 stehen 63 500 Euro Fördermittel dafür bereit, doch der Start verzögerte sich. Daher floss bisher kein Cent.

Gleichzeitig fehlten AfR die allgemeinen Zuschüsse. Im Juni musste der Verein Insolvenz anmelden. Er orientierte sich zunächst darauf, das defizitär arbeitende Kaufhaus zu schließen und die Grünpflege weiterzuführen. Doch nun ist auch damit Schluss. Auf Vorschlag des Insolvenzverwalters verlangte das Amtsgericht, alle Mitarbeiter zu entlassen. Andernfalls wären weitere Defizite zu erwarten gewesen.

Nur der ehrenamtliche AfR-Vorstand und eine stundenweise Verwaltungskraft bleiben übrig. Nun wartet der Verein darauf, dass das Jobcenter Flüchtlinge für FIM zuweist. Für ihre Betreuung ist über einen Kooperationsvertrag mit der GL Service GmbH gesorgt. Über das Ende der allgemeinen Zuschüsse ist der AfR-Vorsitzende Wolf-Dieter Thorwart „stinksauer“. Rösrath lege hier strengere Maßstäbe an als Bergisch Gladbach oder Overath. „Das ist für mich nicht nachvollziehbar.“

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