Wandern in Rhein-BergWander-Ereignis „Bergische 100“ steht vor dem Aus

Lesezeit 2 Minuten
Symbolbild

Symbolbild

Rhein-Berg – Das für Ende August geplante Wander-Ereignis „Bergische 100“ steht vor dem Scheitern. Der Landschaftsbeirat hat es am Montag einstimmig bei drei Enthaltungen abgelehnt, der Veranstaltung eine Befreiung zu erteilen. Das Gremium wird eingeschaltet, wenn Naturschutzbelange betroffen sind. Die Kreisverwaltung hatte hingegen empfohlen, die Veranstaltung zu genehmigen.

Bei der „Bergischen 100“ sollten die Teilnehmer auf Strecken von 100 oder 50 Kilometern quer durch das gesamte Kreisgebiet geführt werden. Die Routen sollten an einem Tag zurückgelegt werden, bei der 100-Kilometer-Variante zwangsläufig auch in den Nachtstunden. Der Veranstalter rechnete im ersten Jahr mit 1500 Teilnehmern. In den Folgejahren wurden bis zu 5000 angestrebt.

Nach Einwänden von Naturschützern und aus der Jägerschaft hatte der Veranstalter zunächst versucht, das Ereignis mit einer neuen Routenplanung zu retten. Doch auch jetzt waren noch drei Naturschutzgebiete betroffen, darunter an der Dhünntalsperre.

Die Hegeringleiter von Bergisch Gladbach, Odenthal und Kürten hatten den Landschaftsbeirat zwischenzeitlich dringend aufgefordert, das Ereignis abzulehnen. Das Wildleben werde beeinträchtigt, weil die Route häufig durch Waldgebiete führe. Hinzu komme, so Beiratsvorsitzender Mark vom Hofe, dass zwar 60 Prozent der Route über öffentliche Straßen verlaufe, aber auch ein Drittel über Privatwege: „Die Veranstalter hätten sich noch für jeden dieser Wege eine private Genehmigung einholen müssen. Unabhängig davon passt dieses Massenereignis einfach nicht in unsere Landschaft.“

Ob der Veranstalter nun weiterkämpfen will, stand gestern noch nicht fest. Grundsätzlich wäre es möglich, über die Angelegenheit im Umwelt- und dann im Kreisausschuss abzustimmen. Aber dass sich die Politik gegen die Hegeringleiter stellt, ist eher nicht zu erwarten.

Rundschau abonnieren