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Gebäude vor EröffnungEin Rundgang durch die neue Polizeiwache in Brühl

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen sind zwei Polizeibeamte vor der neuen Wache in Brühl.

Die neue Brühler Polizeiwache wird am Donnerstag, 15. Februar, eröffnet. Das freut Paul Eisenbarth, Erster Polizei-Hauptkommissar, und Oberkommissar Hauke Weigand (l.).

Nach nur etwas mehr als einem Jahr Bauzeit steht die neue Polizeiwache an der Rheinstraße in Brühl vor ihrer Eröffnung.

Für Paul Eisenbarth ist die neue Polizeiwache an der Brühler Rheinstraße schlicht ein Glücksfall. Die künftig dort tätigen Kolleginnen und Kollegen erhielten nun ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld, zudem sei der Neubau trotz eines ambitionierten Zeitplans zwei Wochen vor dem avisierten Termin fertig geworden. „Das ist alles sehr gut gelaufen“, findet der Erste Polizei-Hauptkommissar, der sich als Geschäftsführer für Neubauprojekte derzeit nicht über mangelnde Arbeit beklagen kann.

Nach Bergheim und Erftstadt-Lechenich kann er in Brühl am kommenden Donnerstag, 15. Februar, bereits die dritte nagelneue Wache binnen weniger Wochen ihren Nutzern übergeben. Für das nächste vergleichbare Projekt in Frechen endet das Vergabeverfahren im April. An eine solche Serie kann sich Eisenbarth nicht erinnern. Man dürfe das durchaus als Zeichen der Wertschätzung der Polizei vor Ort seitens des Landesinnenministeriums auffassen, findet er.

Mietvertrag für alte Wache an Wilhelm-Kamm-Straße wurde nicht verlängert

In Brühl herrschte dringender Handlungsbedarf. Der Mietvertrag für das bisherige Domizil an der Wilhelm-Kamm-Straße wurde vom Besitzer der Immobilie nicht verlängert. Eine neue Wache musste also her.

„Wir hatten Glück, dass die Stadt uns das Grundstück an der Rheinstraße zur Verfügung gestellt hat“, erklärt der Beamte. Dann ging alles sehr schnell. Dem Abbruch eines in die Jahre gekommenen Einfamilienhauses auf dem Areal an der Ausfallstraße nach Wesseling im Oktober 2022 folgte die zügige Errichtung des zweigeschossigen Baus durch einen Investor.

Das Unternehmen aus Ibbenbüren gilt als erfahren beim Bau von Gebäuden für polizeiliche Zwecke. Auf 550 Quadratmetern ist eine moderne Wache entstanden, in der rund 30 Beamte künftig rund um die Uhr ihren Wach- und Wechseldienst schieben werden. Darunter mit den Bezirkspolizisten auch jene Beamte, die einen Großteil ihrer Arbeitszeit auf den Straßen Brühls verbringen.

„Bei diesem Projekt haben wir von Beginn an die Anwohner mit einbezogen“, betont Eisenbarth. Dabei sei es etwa darum gegangen, die Furcht vor zu viel Lärm zu nehmen. „Hier werden nicht ständig Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn rausfahren“, sagt er. Denn zu den meisten derartigen Fahrten starteten die Streifenwagen von unterwegs.

Eine Zelle gibt es nicht mehr

Auf der anderen Seite gebe es einige Leute an den umliegenden Straßen, die sich über die neuen Nachbarn freuten. Schließlich schrecke die Wache vermutlich auch Einbrecher ab. „Für alle Brühler ist es uns ganz wichtig zu betonen, dass die Anzahl Beamter unverändert bleibt“, so Eisenbarth.

Gewandelt hat sich derweil das Ambiente der Wache. Das neue Gebäude ist hell, geräumig und technisch auf neuestem Stand. Besucher erreichen das Innere über eine Schleuse, die zweite Tür öffnet sich also erst, nachdem die erste wieder geschlossen ist. Zu den sicherheitsrelevanten Details gehören auch die großenteils aus durchschusshemmendem Glas gefertigten Fenster. Eine Zelle gibt es nicht mehr. Bei Bedarf muss die „Kundschaft“ also nach Hürth oder Bergheim gebracht werden.

Über Karneval werden die Beamten auf der Straße gebraucht
Oberkommissar Hauke Weigand

Im Gegensatz zur bestehenden Wache gibt es ausreichend Parkraum für Besucher und Beamte. Auch an eine Ladestation für E-Autos wurde gedacht. Das Gebäude ist barrierefrei zu betreten und dank einer Bushaltestelle direkt vor der Tür bestens an den ÖPNV angebunden.

Für die Polizisten gibt es Büros, Duschen und Umkleiden mit jeweils zwei Spinden pro Beamten. Ein eigener Raum dient der Aufbewahrung der Dienstwaffen. Außerdem gibt es mit einem Alltagsreflexionsraum ein Zimmer zum Durchpusten, Austausch und „dem Verarbeiten von belastenden Erlebnissen im Dienst“, wie der für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Oberkommissar Hauke Weigand erklärt.

Für den Umzug wartet man übrigens bewusst das Ende des Karnevals ab. „An diesen Tagen werden die Beamten auf der Straße gebraucht“, so Weigand. Danach gehe es dann wieder in den Normalmodus. Und das an neuer Stätte.

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