Lechenicher OrtsrandSchon bald mehr Wohnraum für Flüchtlinge

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Erftstadt-Lechenich – Die Tiefbauarbeiten zur Erweiterung der Flüchtlingsunterkünfte am Ortsrand von Lechenich sind in vollem Gange. Auf einer 1400 Quadratmeter großen Erweiterungsfläche zwischen der bestehenden Wohnanlage am Brabanter Weg, die 2015 bezogen worden war, und der Bonner Straße, bereitet die Baufirma Paffendorf aus Zülpich nicht nur den Untergrund für die neuen Gebäude vor, sie stellt auch die Verbindungswege zwischen den künftigen Häusern her.

Die Tiefbauarbeiten mit einem Auftragswert von rund 300.000 Euro sollen im Laufe der nächsten Wochen abgeschlossen werden. Anschließend werden die Unterkünfte für 100 weitere Menschen errichtet. Die neuen Gebäude werden laut Stadtverwaltung nicht als fertige Container geliefert, sondern in Tafelbauweise errichtet. Hierbei werden vorgefertigte Elemente für Decken und Wände in Form von Tafeln zusammengefügt. Dank dieser Bauweise rechnen die Verantwortlichen mit einer zügigen Fertigstellung der Häuser. Es werde davon ausgegangen, dass die Asylbewerber bis Ende März die Neubauten beziehen können.

Die Stadt beziffert die gesamten Investitionskosten mit 1,9 Millionen Euro. Laut Sozialdezernent David Lüngen sind diese Ausgaben nötig, da in Deutschland rund 60 Prozent der Flüchtlinge als Asylberechtigte anerkannt werden und somit Anspruch auf eine eigene Wohnung haben. Doch Mietwohnungen in entsprechenden Preislagen seien Mangelware.

Für Erftstadt habe das zur Folge, dass 200 Menschen mangels räumlicher Alternativen in städtischen Einrichtungen untergebracht blieben. Auch aufgrund der im Dezember 2016 in Nordrhein-Westfalen erlassenen Wohnsitz-Auflagenverordnung, derzufolge anerkannte Flüchtlinge drei Jahre lang ihren Wohnsitz nicht wechseln dürfen, habe sich die Lage laut Lüngen weiter verschärft.

Plätze in Erp fallen weg

Darüber hinaus fielen durch die Schließung der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes im ehemaligen Allianz-Schulungszentrum in Erp für Erftstadt 280 Plätze weg, die der Kommune bei der Aufnahmequote von Flüchtlingen folglich nicht mehr angerechnet werden. Dadurch erfülle die Stadt die Quote derzeit nur zu 88,9 Prozent. Etwa hundert zusätzliche Flüchtlinge müssten gemäß einer Vereinbarung mit der Bezirksregierung bis Anfang März noch aufgenommen werden. Danach wolle man schauen, wie sich die Quote für Erftstadt entwickelt habe und ob weitere Zuweisungen erfolgen müssen.

Damit die Raumnot für die Kommune nicht allzu prekär wird, hatte der Stadtrat beschlossen, dass die Einrichtung in Erp bis Ende Juni eingeschränkt weiter betrieben wird, bis zu 130 Flüchtlinge sollen dort übergangsweise von der Stadt untergebracht werden können. Danach sollen diese Menschen sukzessive ihren Wohnsitz in andere städtische Einrichtungen wechseln.

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