Auf neuem KunstrasenNachwuchskicker des 1. FC Köln sollen in Hürth-Efferen trainieren

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Das Luftbild zeigt einen Aschenplatz inmitten von Grün zwischen Autobahn und Wohnbebauung.

Der Tennenplatz des BC Efferen soll mit Kunstrasen ausgestattet werden. Dort will der 1. FC Köln Trainingsmöglichkeiten für seine Jugendmannschaften schaffen.

Der 1. FC Köln will einen Tennenplatz in Efferen mit Kunstrasen ausstatten und für seine Jugend herrichten. Auch der BC Efferen profitiert.

Der 1. FC Köln ist auf der Suche nach Trainingsplätzen für seine Jugendmannschaften beim BC Efferen fündig geworden. Die Kölner planen, den Tennenplatz an der Klosterstraße mit Kunstrasen auszustatten und ihren Nachwuchs dort trainieren zu lassen. Im Paket ist auch ein neuer Belag für den in die Jahre gekommenen Kunstrasenplatz enthalten, auf dem der BC Efferen spielt und trainiert.

Der FC sucht dringend Sportplätze für seine Jugendspieler. Auf der Anlage am Geißbockheim im Grüngürtel steht zu wenig Trainingsfläche zur Verfügung. Bis zu vier Jugendmannschaften müssen gleichzeitig auf einem Platz trainieren.

Aschenplatz in Efferen ist für die Geißböcke nur einen Katzensprung entfernt

Anfang April hatte der 1. FC Köln bekannt gegeben, Pläne für einen Campus in Köln-Marsdorf nicht weiterzuverfolgen und stattdessen auf den Ausbau des Geißbockheims zu setzen. In diesem Zusammenhang war auch die Rede davon, dass in der Umgebung nach alternativen Trainingsflächen gesucht werde. Bis Efferen ist es für die Geißböcke ein Katzensprung. Der Fußballplatz an der Klosterstraße liegt knapp einen Kilometer Luftlinie von der Vereinsanlage im Grüngürtel entfernt.

Während man sich beim 1. FC Köln nicht zu den Plänen äußern wollte, bestätigte Bürgermeister Dirk Breuer auf Anfrage, dass es weit gediehene Verhandlungen gebe. „Noch ist aber nichts in trockenen Tüchern“, so Breuer. Der FC sei schon vor einiger Zeit auf die Stadt zugekommen. Geplant ist, dass die Kölner Kunstrasen auf dem Efferener Aschenplatz verlegen lassen, der vor allem ihren Nachwuchskickern zur Verfügung stehen wird. Vorgesehen ist ein Container als Umkleide, außerdem soll das Flutlicht mit LED-Leuchten modernisiert werden. Überdies werden Stellplätze gebraucht, unter anderem für den Mannschaftsbus.

Hürth will einen Pachtvertrag über mindestens 15 Jahre mit dem 1. FC Köln abschließen

Die Stadt strebt einen Erbpachtvertrag mit dem 1. FC Köln über 15 Jahre mit Verlängerungsoption an. Statt einer Pachtzahlung soll der FC auch den vorhandenen Kunstrasenplatz an der Klosterstraße erneuern lassen. Der 2008 gebaute und bereits geflickte Kunstrasen ist verschlissen und steht auf der Sanierungsliste der Stadt für 2025. Die Kosten für die Sanierung wurden auf 400.000 Euro geschätzt.

Laut Sportförderrichtlinie der Stadt hätte der BC Efferen einen Kredit für die Sanierung aufnehmen müssen, der mit Fördermitteln aus der Sportpauschale abgestottert wird. Die von der Stadt bereits eingeplanten Mittel würden bei einem Vertragsabschluss mit dem FC frei.

Ex-Bürgermeister Walther Boecker vermittelte bei den Verhandlungen

Bei den Verhandlungen über die Nutzung des Efferener Sportplatzes durch den 1. FC Köln saß auch der frühere Bürgermeister Walther Boecker mit am Tisch. Der Verwaltungschef im Ruhestand gehört dem Mitgliederrat der Geißböcke an und vermittelte schon häufiger zwischen Verein und Behörden. Er hält das Vorhaben für eine gute Lösung. „Das ist eine Win-win-Situation für die Stadt Hürth, den BC Efferen und den FC. Alle drei haben etwas davon“, meint Boecker. Er hofft, dass das Projekt noch in diesem Jahr umgesetzt werden kann.

Das hält auch Bürgermeister Dirk Breuer für denkbar. Die Stadt habe mögliche baurechtliche Probleme bereits prüfen lassen. So liege der Tennenplatz dicht an der Autobahn 4 in einer Ausbauverbotszone. Einen neuen Fußballplatz hätte man dort wohl nicht bauen dürfen, so Breuer. Für die bestehende Sportanlage gelte aber Bestandsschutz. Der Platz werde schließlich nur mit einer neuen Oberfläche ausgestattet.

Anwohner in Efferen sollen nicht zusätzlich belastet werden

Wegen der Nähe zur Wohnbebauung sollen aus Lärmschutzgründen Auflagen wie feste Nutzungszeiten vereinbart werden. „Es soll keine Belastung für die Anwohner geben“, verspricht Breuer. Baurechtlich stehe dem Projekt wohl nichts im Weg.

„Das Vorhaben bringt wechselseitige Vorteile. Es muss aber einen fairen Ausgleich geben“, so Breuer. „Da sind wir auf einem guten Weg.“ Aus Sicht der Stadt könnten die Pläne noch vor den Sommerferien in die politischen Gremien gebracht werden. Breuer: „Der Ball liegt jetzt beim FC.“

Der BC Efferen beurteilt die Pläne positiv. „Der Tennenplatz wird nur als Ausweichplatz genutzt“, sagt der Vorsitzende Harald König. „Wir können den neuen Kunstrasen künftig mitnutzen.“ Er setzt auf weitere Kooperationen mit dem 1. FC Köln. König: „Wenn die Jugend des FC bei uns trainiert, ist das auch Reklame für unseren Verein.“

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