KatastrophenschutzHürth baut flächendeckendes Warnsystem auf

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Auch auf dem Dach des Rathauses wurde eine der neuen Sirenen montiert. Ab Juni soll sie einsatzbereit sein.

Auch auf dem Dach des Rathauses wurde eine der neuen Sirenen montiert. Ab Juni soll sie einsatzbereit sein.

Hürth – Nach dem Ende des Kalten Krieges verschwanden die Sirenen in den 1990er Jahren auch von den Hürther Dächern – jetzt kehren die Heuler zurück: Die Feuerwehr lässt derzeit in Zusammenarbeit mit dem Chemiepark Knapsack und dem Logistikunternehmen Talke ein flächendeckendes Sirenenwarnsystem installieren. Damit soll die Bevölkerung im Ernstfall schnell und effektiv vor möglichen Gefahren gewarnt werden.

Im Frühjahr 2015 hatte der Rat den Aufbau des Warnsystems beschlossen. Zuvor hatte die Feuerwehr jahrelang für die neuen Sirenen geworben. Bislang muss die Feuerwehr mit Lautsprechererwagen ausrücken, um Anwohner etwa im Fall von Chemieunfällen zu warnen. Im Ernstfall dauere das zu lange und binde außerdem Personal, so Feuerwehrchef Michael Mund damals. Weil Hürth im Chemiegürtel um Köln liege und es auch im Stadtgebiet Störfallbetriebe gebe, müsse man auf den Katastrophenfall vorbereitet sein.

Rund 150 000 Euro kostet der Aufbau des Sirenensystems. Daran beteiligt sich das Land mit rund 25 000 Euro, der Chemiepark Knapsack mit 23 000 Euro und der Chemielogistiker Talke mit 5000 Euro. 97 000 Euro zahlt die Stadt. Noch in diesem Monat sollen die Montagearbeiten abgeschlossen sein, im Juni sollen die Sirenen in Betrieb gehen.

Die Heuler befinden sich auf den Dächern der Milos-Sovak-Schule in Stotzheim, der Brüder-Grimm-Schule in Gleuel, der Wendelinusschule in Berrenrath, der Carl-Orff-Schule in Alstädten/Burbach, der Clementinenschule in Alt-Hürth, der Martinusschule in Fischenich, der Ahl Schull in Efferen, der Friedrich-Ebert-Realschule in Hermülheim und der Hauptschule in Kendenich. Außerdem gibt es Sirenen auf dem Dach des Rathauses, bei der Firma Talke in Hermülheim, bei der Malzmühle Thywissen in Kalscheuren, auf einem Schlauchturm der Werksfeuerwehr von Infraserv im Chemiepark Knapsack und auf einem Wohnhaus in Sielsdorf. Die Sirenen können einzeln angesteuert werden.

Nach Ertönen der Sirenen sollen die Hürther übers Radio, über das Bürgertelefon der Stadtverwaltung (02233/53103), auf der Internetseite der Stadt und gegebenenfalls durch Lautsprecherdurchsagen informiert werden. Die Feuerwehr wird demnächst Infobroschüren an alle Haushalte verteilen, in der erläutert wird, wie man sich im Alarmfall verhält.

www.huerth.de

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