Grüne verärgertHürth fällt 18 Eschen in Gleuel – Bäume an der Stelle ungeeignet

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Auf dem Foto sind Fällarbeiten an der Bachemer Straße in Hürth zu sehen.

Einer nach dem anderen: 18 Eschen werden in Efferen gefällt.

Die Grünen beklagen, dass die Baumfällung sehr kurzfristig angekündigt worden sei. Ursprünglich sollten 26 Eschen gefällt werden, nun bleiben acht erhalten.

Die Grünen in Hürth sind entsetzt darüber, dass seit Wochenbeginn an der Bachemer Straße in Gleuel zahlreiche Eschen gefällt werden. Eine solche Allee sei stadtbildprägend, zudem besäßen große Straßenbäume eine wichtige Klimaschutzfunktion als Feinstaubfilter und Schattenspender, schreiben die Grünen in einer Pressemitteilung.

Landauf und -ab würden Klimaschutzkonzepte beschlossen, Starkregenereignisse zur Gewohnheit „und trotzdem soll hier eine ganze Allee auf einmal dem Erdboden gleich gemacht werden?“ Recherchen hätten ergeben, dass nicht alle Bäume akut die Verkehrssicherheit beeinträchtigen und ein Teil gesund und weiter lebensfähig wäre.

Dieser Einschätzung schlossen sich am Dienstag die Stadtwerke Hürth an. Acht der 26 Bäume bleiben erhalten. Ende voriger Woche hatten die Stadtwerke kurzfristig mitgeteilt, dass das Wurzelwerk der Bäume die Fahrbahn und den Fahrradstreifen entlang der Bachemer Straße erheblich angehoben habe und alle 26 Eschen gefällt werden müssten. Dies hätten Sachverständige und die Untere Naturschutzbehörde bestätigt.

Stadt hatte Bäume gepflanzt, die für diese Stelle ungeeignet sind

Daher hatte der Kreis – als Träger verantwortlich für die Straße – schon länger als Vorsichtsmaßnahme Warnbaken aufgestellt und die Fahrradschutzstreifen mit Markierungen auf dem Boden versehen. Ziel der Arbeiten sei es, die Verkehrssicherheit der Fahrbahn und der Gehwege zu sichern und den gesperrten Fahrradweg wieder befahrbar zu machen, hieß es weiter.

Auf dem Foto sind Eschen an der Bachemer Straße in Gleuel zu sehen.

26 Eschen säumten bis Montag die Bachemer Straße in Gleuel.

Zudem seien Eschen für diesen Standort ungeeignet, so die Stadtwerke weiter. Diese Bäume seien Flachwurzler und bereits bei der Planung in viel zu kleine Pflanzscheiben gesetzt wurden.

Wir hätten uns zudem einen Hinweis von den Kollegen im Kreistag gewünscht
Josef Bungart

Laut Josef Bungart, Ratsmitglied der Grünen, hat seine Partei von der Fällung nur von Anwohnern erfahren. Er kritisiert den Kreis: „Die Informationspolitik ist für die betroffenen Bürger nicht ausreichend.“ Auch die eigenen Parteimitglieder nimmt er nicht aus: „Wir hätten uns zudem einen Hinweis von den Kollegen im Kreistag gewünscht.“ Das verärgere die Anwohner, aber auch die gewählten Volksvertreter der Stadt Hürth, die hiervon im Vorfeld keine Kenntnis gehabt hätten.

Die Grünen sind außerdem nicht zufrieden damit, dass die Stadtwerke Hürth eine „Interimsbepflanzung“ ankündigen. Wann das geschehen soll, sei offen. Die Stadtwerke hätten darauf keinen Einfluss, weil der Kreis als Aufgabenträger der Kreisstraße zuständig ist. „Da die Entfernung der Baumstümpfe und Wurzeln voraussichtlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, ist auch im Sinne der Verssicherheit derzeit noch nichts gewonnen“, ergänzt Clemens Cochius, Ratsmitglied der Grünen.

„Hier wird viel Vertrauen in Politik und Verwaltung verspielt“, beklagt Britta Bojung, stellvertretende Vorsitzende der Grünen im Rat. „Wünschenswert wäre mehr als ein knapper Mitteilungsschrieb, sondern entsprechende Aufklärung der Betroffenen im Vorfeld im Anschreiben“.

Nach Angaben der Stadtwerke dauern die Fällarbeiten bis Mittwoch (20. März) an. Die Bachemer Straße ist zwischen Brücke A1 und Kreisverkehr komplett gesperrt.

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